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Sinkende Einkommen für Bauern

■ Der Agrar–Bericht der Bundesregierung sieht schwarz für Landwirte / Der Bauernverband legt eine noch schlechtere Prognose vor / Geld auf der hohen Kante für schlechtere Zeiten

Bonn (dpa/vwd) - Die Bundesregierung rechnet in ihrem Agrarbericht für das Wirtschaftsjahr 1987/88 (30.Juni) mit einem Rückgang der Einkommen je Familienarbeitskraft von rund sieben Prozent. Der Bericht wird vom Kabinett voraussichtlich am 03.Februar verabschiedet. Der Deutsche Bauernverband (DBV) hatte in seinem Situationsbericht bei allerdings anderer Erhebungsgrundlage für 1987/88 einen voraussichtlichen Einkommensrückgang von über zehn Prozent ausgewiesen. Für das abgelaufene Wirtschaftsjahr 1986/87 weist der Agrarbericht einen durchschnitt lichen Einkommensanstieg von 2,6 Prozent aus, der DBV demgegenüber ein Minus von 0,3 Prozent. Die Einkommensentwicklung war in den einzelnen Betriebszweigen nach dem Agrarbericht wieder sehr unterschiedlich. Während in den Veredelungsbetrieben (Schweine–, Rinder–, Geflügelmast) die Einkommen deutlich um 20,3 Prozent zurückgingen, nahmen sie bei den Dauerkulturen (Wein, Obst, Spargel) um 15,2 Prozent zu. Dazwischen lagen die Gemischtbetriebe, die Futterbaubetriebe sowie die Marktfruchtbetriebe (Getreide, Raps, Kartoffeln, Zuckerrüben.) Deutlich gesunken sind die Investitionen der Landwirtschaft trotz günstiger Rahmenbedingungen wie niedrige Zinsen und stabile Preise für Investitionsgüter. Im abgelaufenen Wirtschaftsjahr haben die Landwirte dagegen aufgestockt, offensichtlich im Hinblick auf noch schlechtere Zeiten. Das Ministerium weist darauf hin, daß bei starken witterungsbedingten Einkommensschwankungen Eigenkapitalverluste in einem einzelnen Wirtschaftsjahr noch keine Existenzgefährdung für die landwirtschaftlichen Unternehmen bedeuten.

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