Sind Sie glücklich?: „Noch glücklicher wäre ich mit Kind“
■ 11 Uhr, Wittenbergplatz. Die 19jährige Sandy Hase braucht zu ihrem Glück innere Ausgeglichenheit, nicht zuviel Streß und am besten einen Freund
„Sind Sie glücklich?“ will die taz wissen und hört sich abwechselnd um 11 Uhr auf dem Alexanderplatz und dem Wittenbergplatz um.
Die 19jährige Außendienstmitarbeiterin und Studentin Sandy Hase: Im Moment bin ich glücklich. Beruflich ist alles in Ordnung, das Geld stimmt, der Partner stimmt. Vor zwei Monaten war das noch anders. Da gab es Streß: Beruflich hat nicht alles geklappt und die Partnerschaft ging den Bach runter. Aber das hat sich geregelt. Jetzt habe ich einen neuen Freund und es geht mir viel besser. Auch als sich meine Eltern vor ein paar Jahren getrennt haben, ging mir das sehr an die Nerven. Doch irgendwann habe ich gesagt: „Du bist nicht dran schuld. Sieh zu, daß du selbst auf einen grünen Zweig kommst.“ Dann habe ich mich durchgeboxt. Freunde und ein Vertrauenslehrer haben mir sehr geholfen durch regelmäßige Gespräche. Ich habe auch eine Gesprächstherapie gemacht und autogenes Training. Damals bin ich ganz in mich hineingegangen und habe gelernt, wo meine Grenzen sind. Jetzt versuche ich, die nicht mehr zu überschreiten und meine innere Ruhe zu bewahren. Sobald ich merke, daß ich richtig Streß habe, sage ich mir: „Jetzt erstmal Schicht im Schacht. Jetzt erst mal ein zwei Stunden Ruhe.“ Dann mache ich autogenes Training oder höre Musik. Wenn ich nicht alles mit mir allein ausmachen kann, spreche ich mit Freunden.
Zum Glück gehört für mich ausgeglichen zu sein und ein Partner, der mir etwas Ruhe gibt. Noch glücklicher wäre ich einem Kind, doch das besser erst in ein paar Jahren.
Aber ich bin wohl eher eine Ausnahme: Für die meisten Menschen bedeutet doch Glück, viel Geld zu haben. Ein bißchen Geld ist ja schön und beruhigt die Nerven. Nur glücklich macht es nicht. Gudula Hörr
Heute stehen wir auf dem Alexanderplatz.
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