Sind Sie glücklich?: „Ich bin Staatsbürger von Waveland“
■ 11 Uhr, Wittenbergplatz. Auf eine große Reise nach Neuguinea geht Dietmar Ebbers, und Bürger des „State of Waveland“ ist er auch
„Sind Sie glücklich?“ will die taz wissen und hört sich jeweils um 11 Uhr abwechselnd auf dem Alexanderplatz und dem Wittenbergplatz um.
Der 39jährige Bühnentechniker Dietmar Ebbers: Ja, ich bin glücklich. Ich lebe in einer guten Beziehung. Die ist noch nicht an ihre Grenzen gestoßen und wird das hoffentlich auch nicht tun. Ich habe auch sehr viele Freunde, auf die ich sehr stolz bin, weil ich so gut mit ihnen zusammenleben kann. Und ich habe eine große Reise geplant. Ich fahre nach Neuguinea. Für zwei Monate. Das ist fast am Ende der Welt. Ich glaube, es ist sehr wichtig, diese Reise zu machen. Darauf habe ich mich sehr lange vorbereitet. Aus allem zusammen ergibt sich für mich ein sehr guter Zustand. Natürlich war ich auch schon unglücklich. Aber das ist schon eine ganze Weile her. Wenn man nicht die Menschen hat, mit denen man zusammensein möchte, ist man unglücklich. Oder wenn man nach ihnen sucht, ohne sie zu finden. Ich versuche mich dann darauf zu konzentrieren, wer eigentlich ich selber bin. So daß man durch einen gewissen Selbstwert auch wieder Freunde findet. Wenn man nur unglücklich herumrennt, kann man ja schlecht glücklich werden! Man muß schon ein anderes Lebensgefühl wollen und es auch anstreben.
In dieser unpolitischen Zeit heute finde ich es beispielsweise gut, daß es solche Greenpeace- Aktionen wie „State of Waveland“ gibt. Ich bin jetzt sozusagen Staatsbürger von Waveland, und das finde ich gut. Wenn mein Leben so weitergeht, dann ist es schon ganz in Ordnung. Die kleinen Sachen machen mich glücklich. Lesen, Musik hören, ins Theater gehen, gut essen. Und natürlich auch guter Wein. Das ist nicht ausschlaggebend fürs Glück, aber es ist halt das Salz in der Suppe. Wenn man sich selbst gut fühlt, strahlt man das auch aus. Karen König
Heute stehen wir auf dem Alexanderplatz.
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