piwik no script img

Silvester im AKW UnterweserSicher oder nicht?

■ TÜV überprüft, ob AKW Unterweser zum Jahrtausendwechsel sicher ist

Die Preussen-Elektra und das niedersächsische Umweltminis-terium kommen aus dem Silverster-Stress nicht mehr raus: Seit einer Woche dementieren sie alle Jahr-2000-Unsicherheiten zum Atomkraftwerk Unterweser. Gestern meldete dann die Hannoversche Allgemeine Zeitung, dass Unterweser möglicherweise doch zur Jahrtausendwende abgeschaltet werde. Umgehend wurde dementiert: Der Meiler bleibt am Netz.

Trotzdem wurde gestern der TÜV Nord nochmal von der Landesregierung Niedersachsen mit einer Stellungnahme beauftragt. Bis zum 27. Dezember soll der TÜV darstellen, dass sie die Jahr-2000 Sicherheit überprüft hätten, erklärt Rudolf Wieland vom TÜV Nord. Die Grünen im niedersächsischen Landtag forderten unterdessen, „kein Sicherheitsrisiko einzugehen und AKW Unterweser abzuschalten“.

Nachdem der Hamburger Informatiker Brunnstein die digitale Leittechnik der AKWs Unterweser und Neckarwestheim (Baden-Württemberg) als unsicher kritisiert hatte, trafen sich am Dienstag der TÜV Nord, die Reaktorsicherheitskommission (Rks) und Brunnstein zu einem ersten Gespräch. Unterweser und Neckarwestheim sind die einzigen Atomkraftwerke mit digitaler Schalttechnik.

Brunnstein selbst bezeichnet das Gespräch als „sehr konstruktiv“. Der TÜV erklärte, es habe keinen Streit, nur unterschiedliche Herangehensweisen gegeben: „Wir haben Brunnstein genau erklärt, wie wir gearbeitet haben“, berichtet Rudolf Wieland vom TÜV Nord.

Am 29. Dezember soll es ein weiteres Gespräch mit Brunnstein geben. In der Zwischenzeit sollen die rund 150 Sachverständigen des TÜVs detailliert zur Kritik von Brunnstein befragt werden, erklärte Klaus-Dieter Bandholz vom Rks in Kiel. Denn alle Einzelheiten hätten sich in dem Gespräch am Dienstag nicht klären lassen.

Viel Neues erwartet der TÜV dennoch nicht von dem nächsten Gespräch: „Die Arbeit ist gemacht“, erklärte ein TÜV-Mitarbeiter. Auch in der Stellungnahme des TÜVs werde das Gleiche stehen wie im Gutachten, erwartet das Landesumweltministerim. pipe

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen