■ Skifliegen: Silber weitergeschenkt
Revolutionen beschränken sich heute darauf, daß eineR etwas tut, womit keineR gerechnet hat. Als derartiger Lilliput-Revoluzzer gerierte sich Espen Bredesen, sattsam bekannt durch seinen Kampf gegen Jens Weißflog um die Flughoheit in olympischer Luft über Lillehammer. Der Norweger hat bei der Siegerehrung der Skiflug-WM in Planica seine Silbermedaille kurzerhand dem Italiener Roberto Cecon um den Hals gehängt. Cecon war auf die Höchstweite von 199 m gesegelt. Laut internationalem Reglement ignoriert die von Flugangst durchsetzte Jury jedoch jeden Meter, der über die Fixmarke von 191 hinausgeht. So blieb Cecon Bronze. „Das ist Nonsens“, erklärte Bredesen, „Roberto ist der sportliche Vizeweltmeister.“
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen