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Sikh–Priester für separaten Staat

■ Religiöse Führung der Sikhs offen für einen Staat „Khalistan“ / Neu Delhi: Dramatische Zuspitzung der Lage im Punjab

Neu Delhi (dpa) - Die vier höchsten Priester der Sikh–Religion haben sich jetzt erstmals offen für die Schaffung eines separaten Sikh– Staates „Khalistan“ auf indischem Boden ausgesprochen und die extremistischen Sikh–Gruppen offen unterstützt. Vor Journalisten behaupteten die radikalen Geistlichen am Mittwoch im Goldenene Tempel von Amritsar im Punjab, insgesamt 16 militante Sikh–Organisationen in aller Welt hätten jetzt vollständige Einigkeit erzielt und seien entschlossen, „den entscheidenden Krieg für ihre Befreiung“ zu führen. Die Regierung Indiens müsse entscheiden, „ob wir die Freiheit innerhalb oder außerhalb Indiens erhalten.“ Die Erklärung der Priester wurde in Neu Delhi als dramatische Zuspitzung der Lage im Punjab gewertet, die fast automatisch eine Gegenaktion der indischen Regierung zur Folge haben dürfte. Premierminister Rajiv Gandhi hat eine Abtrennung des Punjab von Indien ausgeschlossen. Sikh–Extremisten haben nach offiziellen Angaben in den vergangenen zehn Monaten über 1.100 Menschen ermordet. Im gleichen Zeitraum hat die Polizei nach eigenen Angaben mehr als 250 mutmaßliche Extremisten getötet.

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