■ SALMAN RUSCHDIE: Signierstunde mit Rushdie
Salman Rushdie, der Autor der Satanischen Verse, hat am Mittwoch zum zweiten Mal vorübergehend sein Versteck verlassen, in dem er wegen der Todesdrohung des iranischen Ayatollahs Chomeini seit fast zwei Jahren lebt. Rushdie signierte in einer Buchhandlung im Nordlondoner Vorort Hampstead 100 Exemplare seines neuen Buches Haroun and the Sea of Stories. Einige Leibwächter begleiteten ihn. Bereits Ende November hatte er sich in einem BBC-Studio interviewen lassen, und zwar nicht mehr, wie bisher, an einem geheimen Ort. Rushdie bemüht sich derzeit um eine Normalisierung seines Alltags und sucht den Dialog mit führenden britischen Moslems. Beschämend daran ist, daß sich Rushdie als Opfer der Drohungen um eine Versöhnung bemüht. Was für eine Zivilisation, in der die Meldung, daß ein Schriftsteller das denkbar Normalste tut — Bücher signieren—, einer Sensation gleichkommt!
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