: Signal gegen Rassismus, Faschismus und Sexismus
■ betr.: "FU: Linke vorn", taz vom 29.6.90
betr.: „FU: Linke vorn“, taz vom 29.6.90
Zu der stärksten Fraktion im neugewählten StuPa („Antifa und Autonome“) gehört nicht nur die erwähnte Antifa-Liste (fünf Sitze), sondern auch die AusländerInnen-Liste (vier Sitze), die Linke Liste (zwei Sitze) und die Liste Autonome InternationalistInnen (ein Sitz). Gerade die AusländerInnen -Liste, der es in den letzten Monaten gelang, den staatlichen Rassismus der neuen Ausländergesetze breit zu thematisieren, wird beständig - und zwar auch von der taz unter den Tisch geschwiegen.
Nicht, daß die „Linke“ erneut 40 von 60 Sitzen im FU-StuPa erreichen konnte, ist für uns der eigentliche politische Erfolg dieser Wahl, sondern daß die UnterzeichnerInnen der „Allianz gegen Doitschland“ eine absolute Mehrheit von 32 Sitzen bekamen. Dies ist entgegen dem politischen Mainstream eines neuen großdeutschen Chauvinismus ein eindeutiges Signal gegen Rassismus, Faschismus und Sexismus. Im Gegensatz zu westdeutschen Unis, wo bei den letzten sechs StuPa-Wahlen fünf neue konservativ-liberale ASten gewählt wurden, gibt es an der FU trotz, wegen und gegen einen rot -grünen Senat nach wie vor Mehrheiten für eine an Konzepten von Selbstorganisierung und sozialer Bewegung orientierte Politik unabhängiger und autonomer Basisgruppen!
Woher die vaterländische Sozialdemokratie in Form der JuSo -HSG, die sich weigerten, den Wahlaufruf der „Allianz“ mit zu unterzeichnen, die Gewißheit hernimmt, nun erstmalig an einem FU-AStA beteiligt zu werden, ist uns unerklärlich. Inhaltliche Grundlage der AStA-Bildung wird eben jener Aufruf der „Allianz gegen Doitschland“ sein.
FU Berlin AStA, Zwölf zum Teil unleserliche Unterschriften
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