: Siemens: Schwächephase beendet?
München (rtr/dpa) - Die Abrechnung der beiden AKWs Lingen II und Ohu II bringt dem Siemens–Konzern wieder einen Umsatzsprung nach oben. Nach dem jüngsten Aktionärsbrief, der am Dienstag veröffentlicht wurde, soll der Weltumsatz für das Geschäftsjahr 1987/88, das am 30.9. endet, von 51,4 auf 58 Milliarden Mark steigen - und dies ist in erster Linie den beiden Baulinie–80– AKWs zu verdanken. Im ersten Geschäfts–Halbjahr war der Umsatz um 9 Prozent von 26 auf 23,3 Milliarden Mark geschrumpft. Heftige Kritik hatte sich der Vorstand dafür eingefangen, daß auch der Gewinn um 9 Prozent auf nur noch 602 Millionen Mark gefallen war. Der Gewinn nach Steuern betrug 1986/87 rund 1,2 Milliarden Mark, gab der Vorstand bekannt. Der Gewinn im Geschäftsjahr 1987/88 werde voraussichtlich „nicht tiefer liegen als im Vorjahr“, äußerte sich ein Unternehmenssprecher vorsichtig. Dem Aktionärsbrief zufolge erwartet der Vorstand mit dem Abschluß des laufenden Geschäftsjahrs auch ein Ende der insgesamt zweijährigen Phase mit rückläufigen Gewinnen. Den bislang höchsten Gewinn hatte Siemens 1984/85 mit 1,5 Milliarden Mark gemacht. Der Inlandsumsatz in der ersten Hälfte des Geschäfstjahres sank um 22 Prozent auf 10,7 Milliarden Mark - allerdings wurde auch im Vorjahr ein AKW abgerechnet. Der Auslandsumsatz stieg um 6 Prozent auf 13 Miliarden Mark.
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