Sieben Jahre nach Kriegsbeginn: Letzte US-Kampftruppen verlassen Irak
Zwei Wochen vor dem angekündigten Abzugstermin verlassen die letzten US-Kampftruppen den Irak. Zehntausende Soldaten, die zivile Projekte schützen sollen, bleiben vorerst.
CHABARI / KUWAIT apn/rtr | Knapp siebeneinhalb Jahre nach dem Beginn des Irak-Kriegs verlässt die letzte US-Kampfeinheit das Land. Die Soldaten der 4. "Stryker"-Brigade der 2. Infanteriedivision überquerten am frühen Donnerstagmorgen die Grenze nach Kuwait, wie ein US-Militärsprecher mitteilte. Der letzte Panzer vom Typ "Stryker" sei kurz vor 4 Uhr über den Grenzübergang Chabari gerollt. Rund 2.000 Soldaten sollten aber erst im Laufe des Tages von Bagdad ausgeflogen werden.
Nach dem Abzug der Kampftruppen bleiben rund 50.000 US-Soldaten im Irak, die für Sicherheit bei zivilen Projekten sorgen, die einheimischen Sicherheitskräfte ausbilden und Anti-Terror-Einsätze leiten sollen. Ende 2011 sollen auch diese Soldaten abziehen. Seit Obamas Amtsantritt vor eineinhalb Jahren haben nach Angaben des Weißen Hauses 90.000 Soldaten den Irak verlassen.
Am 1. September beginnt die Operation "New Dawn". Sie sieht vor, dass die verbleibenden 50 000 Soldaten irakische Sicherheitskräfte ausbilden und ihnen bei der Terrorbekämpfung helfen. Diese restlichen regulären Truppen sollen nach dem Willen Obamas den Irak bis Ende 2011 verlassen. Der Präsident hatte den kompletten Rückzug damit begründet, sich verstärkt auf den Anti-Terror-Kampf in Afghanistan konzentrieren zu wollen.
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