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„Life is a Cabaret my Friend“ wußte schon Sally Bowles alias Liza Minelli, und dann haben die Nazis auch schon wieder den Kitkat-Club gesäubert und den jüdischen Nachbarn ging es auch nicht mehr gut. Life is a Cabaret; im Berlin der Dreißiger war's bald nicht mehr so lustig, aber dafür ist ja 1948 der Staat Israel gegründet worden. Die „bewegenden und heiteren Momente der Vergangenheit wieder lebendig werden zu lassen“ ist Ziel der 40 israelischen Sänger, Tänzer und Musiker, die unter dem Titel Israel feiert Jubiläum ab Donnerstag durch die Republik touren werden und am 13. September um 20 Uhr im Thalia Theater zu Gast sind. Der israelische Botschafter Avi Primo initiierte, Roman Herzog übernahm die Schirmherrschaft, und Jan Hofer führt durch den „stimmungsvollen, fröhlichen Abend“, der „die dunklen Punkte“ nicht aussparen will. Die Annexion des Sinai-Gebiets, Baruch-Goldstein-Massaker, Netanjahus Siedlungspolitik im „bunten Bilderbogen“? Das widerstrebte der Harmoniesucht, weshalb man sich auf den anti-israelischen Anschlag auf das Olympische Dorf in München und den auf Yitzhak Rabin beschränkt. So ist das Schuld-Opfer-Verhältnis auch der vergangenen 50 Jahre wieder ganz im Sinne aller Wiedergutmachungskomplexe geklärt.

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