Shortcuts:
Die Frau, nach der man sich sehnt D 1929 R: Kurt Bernhardt, D: Marlene Dietrich, Fritz Kortner
Marlene Dietrich tritt hier zum ersten Mal als die Art von „femme fatale“ auf, zu der Josef von Sternberg sie später stilisierte: Eine geheimnisvolle Fremde bringt einen Industriellen dazu, Firma und Familie zu verlassen.
Mit Live-Jazz-Begleitung: Sa, 21.15 Uhr, Metropolis, Hamburg
The Forbidden Room CAN/F 2016 R: Evan Johnson, Guy Maddin D: Roy Dupuis, Clara Furey
In einer Reportage von 1925 schreibt Joseph Roth über ein Erlebnis im Hafen von Marseille: „Das Kino heißt bescheiden ‚Kosmos-Theater‘. Man gibt den Film von den ‚Roten Wölfen‘“ – eine wilde Räubergeschichte aus den Abruzzen. Was Evan Johnson und Guy Maddin wunderte: Die einzige Spur ist Roths Reportage – hatte der den Film einfach erfunden? Nach den kargen Vorgaben von 1925 haben die beiden die „Roten Wölfe“ einfach selbst gedreht: halb rekonstruiert, halb geträumt. „The Forbidden Room“ ist komplett aus solchen Filmen montiert: die nicht mehr existieren und doch wieder in der Welt sind.
Mi, 21.15 Uhr, 3001, Hamburg
There Will Be Blood USA 2007 R: Paul Thomas Anderson D: Daniel Day-Lewis, Paul Dano
Immer wieder gerät Daniel Plainview (Daniel Day-Lewis), dessen Reichtum darauf gründet, dass er einst der armen Farmerfamilie Sunday für einen Pappenstiel ihr Land abkaufte – mit all dem Öl darunter –, mit deren Sohn aneinander: dem fanatischen Prediger Eli Sunday (Paul Dano). Doch es geht nicht um einen moralischen Gegensatz, sondern den Machtkampf zweier Lügner; Kapital und Religion sind lediglich zwei Seiten der Medaille namens Gier.
Do, 18.30 Uhr, Cine K/Kulturetagen, Oldenburg
Fünf Patronenhülsen DDR 1960 R: Frank Beyer, D: Armin Mueller-Stahl, Manfred Krug
Eine der besten Defa-Produktionen über den Spanien-Krieg, in wortkargem Westernstil inszeniert: Fünf Brigadisten schlagen sich zu ihrem Stab durch. Das eigene Überleben wird dabei wichtiger als der Kampf gegen den Feind. In den Hauptrollen die späteren Stars Armin Mueller-Stahl und Manfred Krug.
Do + Fr, 16 Uhr, Kino im Künstlerhaus Hannover
Das siebente Siegel S 1956 R: Ingmar Bergman D: Max von Sydow, Nils Poppe
Schweden ist von der Pest verwüstet, der Sensenmann hat Hochkonjunktur. Ingmar Bergman erzählt die Geschichte des Ritters Antonius, der vom Kreuzzug in die Heimat zurückkehrt. Bald muss der Glaubenskrieger erkennen: Wirklich ist nur der Tod – und der fordert ihn zu einem (oft parodierten) Schachspiel heraus.
Sa–Mi, 20 Uhr, City 46, Bremen
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen