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HerbstsonateSWE/D 1978 R: Ingmar Bergman, D: Ingrid Bergman, Liv Ullmann, Lena Nyman
Hier kehrte Regisseur Bergman zu seinem traditionellen Thema zurück: der Beschreibung der Seelenzustände zweier Menschen in einer von Hassliebe geprägten Beziehung. Nachdem die Konzertpianistin Charlotte (Ingrid Bergman) ihren Lebensgefährten verloren hat, wird sie von der Tochter Eva (Liv Ullmann) in die norwegische Provinz eingeladen. Das Drama entfaltet sich wie ein Theaterstück in drei Akten: die Ankunft der Mutter; eine als Doppelmonolog inszenierte Auseinandersetzung; schließlich ein Epilog, der das ursprüngliche, von Lebenslügen beherrschte Verhältnis der beiden Frauen wiederherstellt.
Sa, 21.30 Uhr; Di, 17 Uhr, Metropolis, Hamburg
Drei Haselnüsse für AschenbrödelDDR/CSSR 1973 R: Václav Vorlícek, D: Libuse Safránková, Rolf Hoppe
Der Märchenfilm von 1975 hat Romantik, Winterwetter, goldene Löckchen, blaue Kleider und schöne Pferde. Dazu juchzt herrlich die Musik von Karel Svoboda.
Sa, 18 Uhr, B-Movie, Hamburg
Der Junge und die WeltBR 2013 R: Alé Abreu
Der Animationsfilmer Alé Abreu arbeitet nicht nur mit einem äußerst sparsamen Strich, er verzichtet auch auf jeden Dialog. Gezeigt wird die Welt mit dem Blick eines kleinen Jungen, der alles zum allerersten Mal zu sehen scheint. Er lebt im ländlichen Brasilien, der Vater muss die Familie verlassen, um Arbeit zu finden. Als der namenlose Junge sich auf die Suche begibt, findet er sich bald in einem Land wieder, das immer enger wird. Der Junge erlebt, wie die Menschen verarmen und den Halt verlieren. Aber bis zuletzt behält er seinen vertrauensvollen, poetischen Blick und so hält der Film immer die Balance zwischen pessimistischer Beschreibung des modernen Brasilien und dieser lebensfrohen, nur scheinbar naiven Perspektive.
Sa, 14.45 Uhr; So, 15.15 Uhr; Mo, Di + Mi, 15 Uhr, 3001, Hamburg
Panzerkreuzer PotemkinUdSSR 1925 R: Sergej M. Eisenstein
Wird gerne als der „beste Film aller Zeiten“ bezeichnet, dieses unverwüstliche Schlachtschiff von Sergej Eisenstein. Zählt zum Kanon, so wie seinen Goethe oder die Sixtinische Madonna. Man weiß um die filmgeschichtliche Bedeutung für das Prinzip der Montage. Erinnert sich an die Maden im Suppenfleisch und an das Massaker auf der Treppe sowieso. Alles schon gesehen also – und kann man sich ruhig mal wieder anschauen.
Sa 20.15 Uhr, Kino im Künstlerhaus Hannover
Die Büchse der PandoraD 1928 R: G. W. PabstD: Louise Brooks, Fritz Kortner
Im damaligen Deutschland hielt man Brooks’Verzicht auf Theatralik für schauspielerisches Unvermögen, heute weiß man es besser: Die Lulu, die hier mit fröhlicher Selbstverständlichkeit alle Männer (und eine Frau) ins Verderben stürzt, ehe sie an Jack the Ripper gerät, ist in ihrer Lebendigkeit das wohl Beste der US-amerikanischen Stummfilmschauspielerin.
mit Livemusik von Ezzat Nashashibi: Sa, 20.30 Uhr, City 46, Bremen
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