: Shell hat nicht genug
■ Konzern erwägt immer noch die Brent Spar zu versenken
Berlin (AFP/taz) — Der niederländisch-britische Ölkonzern Shell schließt eine Versenkung der Ölplattform Brent Spar immer noch nicht völlig aus. „Wir schließen keine Möglichkeit aus, auch nicht die Versenkung der Brent Spar“, sagte ein Sprecher des Konzerns gestern in London.
Die rostige Plattform liegt zur Zeit im norwegischen Erfjord vor Anker. Dort war sie auch vor 20 Jahren gebaut worden. Der Stadtrat von Sudal, der für den Fjord zuständigen Gemeinde, baut darauf, daß die Bohrinsel dort auch zerlegt wird, und daß die Millionen für die Zerlegung der lokalen Wirtschaft zugute kommen.
In der Brent Spar befinden sich nach Angaben von Greenpeace 130 Tonnen Öl- und Sandrückstände, die Giftstoffe enthalten, unter anderem Arsen, Kadmium und Blei. Diese Zahlen hatte Greenpeace aus den Unterlagen von Shell gewonnen. Die endgültige Entscheidung über das Los der Ölplattform Brent Spar wird nach Angaben des Shell-Vertreters erst in einigen Monaten getroffen. Vorher sollten alle möglichen Lösungen noch einmal aufs Genaueste geprüft werden. Der Sprecher betonte, das Zerlegen der 140 Meter hohen Brent Spar an Land stoße auf „technische Schwierigkeiten“.
Shell habe beschlossen, den Inhalt der Ölplattform von dem norwegischen Meeresinstitut Det Norske Veritas untersuchen zu lassen. Der Konzern wolle so die Vorwürfe von Greenpeace entkräften und genauen Aufschluß über den Inhalt erhalten.
Shell hatte stets erklärt, die Versenkung der Plattform in den Tiefen des Nordatlantik sei die umweltverträglichste und zugleich sicherste Lösung. Die Giftstoffe würden sich in 2.000 Meter Tiefe verdünnen.
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