Sexauer Gallery: Imaginäre Landschaften: Carla Chans Schwarz-Weiß-Experimente
Die weite, nahezu menschenleere Natur ist etwas, das Carla Chan lange Zeit nicht kannte. Die Künstlerin ist in Hongkong geboren und aufgewachsen, zwischen Wolkenkratzern und Megamalls. Erst bei einer Reise nach Schweden machte sie die Erfahrung, wie es sich anfühlt, allein, da draußen, zwischen Wäldern und Seen: bisweilen ein wenig beängstigend. Ein paar der Aufnahmen, die Chan als Rohmaterial für ihre Arbeiten in „When the world is left only black and grey“ bei Sexauer nutzte, stammen noch von jener Schweden-Reise, der Rest von einer späteren nach Island, zur Vorbereitung der Schau.
Chan arbeitet multimedial, mit Fotografie, mit Video, mit Installation, ihr wichtigstes künstlerisches Mittel jedoch ist das Experiment. Im Zentrum von „When the world is left only black and grey“ steht eine Video-Installation, collagiert aus Aufnahmen von Wasser aus isländischen Quellen, die immer wieder in weißen Nebel gehüllt wird. Drumherum hängen schwarz-weiße Bilder aus Kohlenstoff oder Eisenpulver und Drucken nach Vorlage ihrer Fotografien. In einem Making-of-Video kann man sehen, wie Chan diese herstellt, wie sie schwarzes Pulver über weiße, mit Klebstoff präparierte Siebdrucke ihrer Fotografien streut, wie sie digitale Fotografie in Unikate verwandelt, konkrete Landschaften in imaginäre, Realität in Poesie. BSH
Bis 25. 3., Di.–Sa. 13–18 Uhr, Streustr. 90
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