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Sex-Druck unter JugendlichenDie unsichere Generation Porno

Auf Schulhöfen üben Jugendliche untereinander verstärkt Sexdruck aus. Dem Nachwuchs geht es dabei aber nicht um den Körper, sondern um Bestätigung.

Mitbestimmend beim Status von Jugendlichen: das "erste Mal". Bild: froodmat / photocase.com

Wenn T.* in die große Pause geht, dann fühlt sie sich oft unwohl. "Du bist doch ein Blümchen", sagen ihre Freunde zu ihr, "ein unberührtes Sexblümchen." In der Schule sowie in ihrem Freundeskreis wird sie so genannt. Die 16-Jährige wird gehänselt, nur weil sie noch keinen Sex hatte. Sie fühlt sich unter Sexdruck.

T. ist kein Einzelfall. Mit 16 noch jungfräulich zu sein gilt unter Jugendlichen als spießig und konservativ. Eine Gruppe von 14-jährigen Teenagerinnen äußert sich zum Thema Beziehung. "Jungs unter 18 Jahren - das kommt gar nicht infrage", sagen sie halb stolz, halb verächtlich. Da kann der Typ noch so anziehend oder nett sein, das spielt bei den SchülerInnen eher eine Nebenrolle. Was zählt, ist die Erfahrung.

Gibt es sexuelle Diskriminierung auf Pausenhöfen? Werden Mädchen und Jungs gemobbt, nur wenn sie mit 14 noch keinen Sex hatten?

Wer beim Sex nicht mitreden kann, wird ausgeschlossen. Keusch ist von gestern. Die Shell-Studie will es anders wissen. Danach steigt das Jugendalter für "mein erstes Mal", und es sinkt die Wahrscheinlichkeit des frühen Sex. Der Anteil der 14-Jährigen mit sexueller Erfahrung ging von 12 Prozent im Jahre 2005 auf 7 Prozent im Jahr 2010 zurück.

Über diesen Text

Dieser Text stammt aus der größten deutschen Schülerzeitung Q-rage. 24 Jugendliche zwischen 16 und 20 Jahren aus ganz Deutschland haben für die Organisation "Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage" eine Ausgabe zu Liebe und Sex in der Einwanderungsgesellschaft gestaltet. Q-rage geht am Freitag in einer Auflage von 750.000 an alle deutschen Sekundarstufen. Die Jugendlichen suchen und recherchieren die Themen selbst und werden beim Schreiben von (Ex-)taz-RedakteurInnen betreut.

Kontakt zur Q-rage 2011: Qrage@taz.de

Das ist die Statistik. Die Realität sieht oft anders aus.

Schwanger mit 13

K.*, 13 Jahre alt, ist mit einem über 20-Jährigen zusammen. Durch ihn ist sie schwanger geworden. Der wollte nicht warten mit Sex. Auch in ihrer Familie sah man das nicht so eng. Es dauerte nicht lange, da war es so weit.

Über die Ursachen für den frühen Sex sind sich die Experten nicht einig. Die einen führen die sexuelle Revolution ins Feld. Etwa die Kinderärztin Roswitha Spallek, die sagt: "Jugendliche sind in den letzten Jahrzehnten immer früher bereit gewesen, Sex zu haben."

Andere bringen den Willen zum Sex mit der früheren Geschlechtsreife in Verbindung. Durch Medikamente und Hormone in Milch, Eiern und Fleisch haben Mädchen bereits mit 12,5 Jahren ihre erste Periode.

Für den Sozialpädagogen Thomas Rüth spielen die Medien eine große Rolle. Durch das Internet haben die Kinder viel leichter Zugang zu Pornografie, egal wie alt sie sind, sagt der Mann, der das Jugendhilfe-Netzwerk der Arbeiterwohlfahrt in Essen-Katernberg leitet.

Kinder entdeckten die Sexualität nicht mehr selber, sondern im Fernsehen oder in Pornos. Sie wollten es dann erzwingen, indem sie machen, was sie in den Filmen sehen. "13- oder 14-jährige Pärchen küssen sich nicht mehr, obwohl sie wie selbstverständlich miteinander schlafen", sagte Rüth dem Stern.

"Pornos zerstören sexuelle Vorstellungen!", sagt auch Ann-Marlene Henning der Schülerzeitung Q-rage. Henning ist Sexologin in Hamburg, sie sieht die Rolle der Eltern kritisch. "Die meisten Eltern wissen über das Sexualverhalten ihrer Kinder nicht Bescheid", berichtet Henning, "manchmal ist Sex auch ein absolutes Tabuthema."

Die Kinder werden zu spät aufgeklärt, findet Henning. In Holland lernen Kindern bereits im Kindergarten, welche Unterschiede es zwischen Mann und Frau gibt. Es wird auch erklärt, wie ein Jugendlicher zeigen kann, wo seine körperliche Grenze ist. Zu Deutsch: Die Aufklärer üben mit Jugendlichen, wie man Nein sagen kann - freundlich und bestimmt.

S.* ist heute ein 16-jähriges Mädchen, die ständig gemobbt wird. Sie verlor ihre Unschuld mit 13 Jahren und hatte seitdem etwa 20 Liebhaber. "Schlampe" und "Bitch" wird ihr nachgesagt, manchmal laut, selten leise.

S. hat kaum noch Möglichkeiten, eine ernsthafte Beziehung mit einem Menschen einzugehen, weil alle von ihrer Freizügigkeit wissen - und die meisten wollen nur das eine von ihr.

In ähnliche Schwierigkeiten hat sich L.* (14) gebracht. Sie hat übers Netz einen Jungen kennengelernt, mit dem sie wenig später eine Beziehung einging. Um ihrem Freund eine Freude zu bereiten, strippte sie vor ihrer Webcam. Das machte dann schnell auf dem Schulhof die Runde.

Stehen wir also vor einer Generation Porno? Ann-Marlene Henning winkt ab. "Es gibt keine Generation Porno, sondern eine Generation Sehnsucht", sagt sie. "Die Jugendlichen suchen Zuneigung, indem sie mit anderen intim werden." Sie wollten damit beweisen, dass sie erwachsen und erfahren sind.

Henning findet nicht, dass es immer früher zum Geschlechtsverkehr kommt. "Die heutige Generation ist nicht hemmungsloser, sie weiß nur mehr, probiert mehr aus - und passt dabei übrigens auch besser auf sich auf."

Die Generation Porno ist keuscher, als viele denken. Und vor allem unsicherer.

* Name geändert

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24 Kommentare

 / 
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  • C
    Ceska

    "Henning findet nicht, dass es immer früher zum Geschlechtsverkehr kommt. "Die heutige Generation ist nicht hemmungsloser, sie weiß nur mehr, probiert mehr aus - und passt dabei übrigens auch besser auf sich auf.""

     

    Wenn es tatsächlich so ist: wunderbar.

     

    Meine Teenagerzeit liegt 30 Jahre zurück. Vieles von dem Beschriebenen kam mir beim Lesen sehr bekannt vor: Unsicherheit, Unwissen, Druck durch Ältere, "Aufklärung" durch Pornos, Entäuschung, Diffamierung, primitive Rollenerwartungen.

     

    Was mir fehlte - und ich nehme an, dass sich auch da nicht viel geändert hat - Angst, Gewalt, Demütigung im Zusammenhang mit ersten sexuellen Erfahrungen.

     

    Sie waren in meiner Jugend allgegenwärtig, vor allem für Mädchen. Dass auch Jungen sexualisiert misshandelt, gedemütigt und drangsaliert werden war damals noch kein Thema. Da hat sich in der Tat etwas zum Positiven verändert, auch wenn es erst langsam voran geht mit der "Aufklärung" bei diesem Thema.

     

    Mein Sohn (15 Jahre) hat neulich übrigends die Geschäftsstrategie der Pornoindustrie entlarvt: er fragte mich, was ich von einer Seite halte, auf der Sextipps gegeben werden. Es handelte sich bei den beschriebenen Situationen um manipulative, demütigende Praktiken, bei denen die "Männer" in der Rolle des Drangsalierers und die "Mädchen" in der Rolle der "Dienerin" dargestellt wurden. Mein Sohn sagte dann "Na wenn der das macht, dann verläßt ihn die Freundin doch oder? Und dann guckt der sich die Pornos an, für die die Werbung machen und weil er keine neue Freundin findet, gibt er viel Geld aus..."

     

    Genauso ist es. Ein sich selbst erhaltendes, geniales Geschäftsprinzip hat diese Pornoindustrie da - Bedarf schaffen durch gezielte Desinformation.

     

    Den Artikel finde ich übrigens gut geschrieben.

    Mit den Einblicken ins Arbeitsleben verhält es sich doch bei jungen Menschen wie mit dem Wissen über Sexualität: Es wird erst komplett, wenn theoretische mit praktischen Erfahrungen verknüpft und verglichen werden.

  • A
    Arno

    @Benjamin

     

    Das ist hier aber keine Schülerzeitung. Ist das jetzt der letzte Schrei in dieser Praktikantenrepublik, Kinder arbeiten lassen?

  • BB
    Benjamin Blümchen

    Das ist ja mal nix neues. ich bin mittlerweile 30 jahre alt und in den 90ern war es schon das Thema wie weit man ab 12 Jahren mit einem Jungen/Mädchen gegangen ist.

    Sex ist nunmal das Thema Nr.1.

    Die ersten sexuellen Erfahrungen, der erste Rausch, das erste revoltieren gegen die Eltern.

    Klar, wer sowas auslebt, kann damit angeben und andere unter Druck setzen, bzw. anstacheln ihm nachzueifern und seinen persönlichen Rang in der Gemeinschaft zu erhöhen oder zu festigen.

    Nix neues, nächstes Thema bitte !!!

  • S
    Steffi

    Ich finds irre, dass auf der Suche nach den Gründen ALLES herhalten muss, nur das Vorbild der Erwachsenengeneration.

     

    Sicher wäre es von der überwältigenden Mehrheit der 12-jährigen zu viel verlangt, dass sie sich vollkommen sicher sind, dass sie deswegen mit jemandem schlafen wollen, weil sie

    1) die körperliche Lust dazu verspüren

    2) den fraglichen Partner sehr lieb haben

    3) wissen, wie man Geschlechtskrankheiten und ungewollte Schwangerschaften verhütet und nicht etwa deswegen, weil sie denken, das gehört sich so.

     

    Aber mal ehrlich, man denke an den eigenen Bekanntenkreis: Hat man denn den Eindruck, dass die Mehrheit der 20-, 30-, 40-, .... -jährigen das auf die Reihe kriegt?

    Haben die denn nicht genau so viele fragwürdige Gründe, wie diese spezielle Eroberung abhaken zu wollen, Macht ausüben zu wollen, und , genau wie die Jugendlichen, weil sie denken, das gehört sich so? Weil sie vor ihren Freunden blöd da stehen, wenn sie mal 2 Jahre mit niemandem schlafen?

     

    Und, vom Sex mal ganz abgesehen, wie weit ist unter Jugendlichen und Erwachsenen die Fähigkeit verbreitet, zu sagen "Ich mache nur haargenau das, was ich selber auch wirklich für richtig halte, nicht mehr und nicht weniger. Und wenn Dir das nicht passt, ist das Dein Problem." ?

     

    Aber schuld sind bestimmt die Medien, klar...

  • B
    Benjamin

    "Durch Medikamente und Hormone in Milch, Eiern und Fleisch haben Mädchen bereits mit 12,5 Jahren ihre erste Periode."

     

    Dieser Zusammenhang ist bestenfalls spekulativ, meines Wissens nach gibt es dafuer keinerlei Belege. Siehe z.B.:

     

    http://www.bbc.co.uk/news/health-11795645

    http://en.wikipedia.org/wiki/Precocious_puberty

     

    Eine wesentliche Rolle bei der verfruehten Pubertaet spielt demnach eher das immer haeufigere Uebergewicht bei Jugendlichen.

     

    An die anderen Kommentatoren: Es handelt sich hier um einen Artikel von Schuelern fuer Schueler (siehe Kasten), also bitte seid nicht so garstig. Ich finde den Artikel durchaus lesenswert. Also, Marleen/Nadine/Rashida: Weiter so, nicht entmutigen lassen ;-)

  • F
    Freudsch

    Alle Menschen haben Sexualität. Da zählen auch Kinder dazu. Sie müssen sie nicht erst entdecken! Der Umgang damit wird entdeckt bzw erforscht.

    Kinder haben genauso sexuelle Phantasien wie Erwachsene. Nur wird es den Kindern nicht anerkannt.

    Da kommt der gesellschaftliche Druck ins Spiel. Dass was wir dann in einem Porno sehen sind die Erfühlung unserer Phantasien. Es wundert mich als nicht das Kinder (oder sonst wer…) sowas anschaut. Gerade wenn es immer wieder tabuisiert wird.

    Es muss einfach einen offenen Umgang damit geben.

  • J
    Jörg

    "Durch Medikamente und Hormone in Milch, Eiern und Fleisch haben Mädchen bereits mit 12,5 Jahren ihre erste Periode."

     

    Das ist mir neu, gibt's dazu eine Studie?

    Oder ist das einfach eine unbewiesene Behauptung?

    Und damit meine ich nicht, dass Mädchen immer früher ihre Periode haben, das ist klar.

  • T
    Tanja

    @ Lehrer Lämpel: Warum (einige) Mädchen dann in Panik verfallen? Vielleicht weil nicht jedes Mädchen mit einem gottgegebenen unverwüstlichen Selbstbewusstsein ausgestattet ist, um sich gegen den Gruppenzwang, der in der Schule herrscht, zu wehren. Besonders in der Pubertät ist man doch anfällig dafür, weil man eben noch nicht weiß wo man hingehört.

  • B
    BiBo

    Vielleicht wird diese "neue Offenheit" der Jugend heutzutage vor allem von denen wahrgenommen, die darauf neidisch sind, weil sie glauben was verpasst zu haben, weil ihre Jugend nicht so war, wie die heutige ist. Vielleict sogar im Proustschen Sinne.

     

    Ich finde es ist durchaus positiv zu bewerten, und die Gruende reichen von der Emazipation bis hier zur (technisch) leichten Erreichbarkeit von Pronographie, dass Jugendliche sich frueh mit ihrer Sexualitaet auseinandersetzen koennen (und duerfen) als dies frueher der Fall war. Resultat ist eine offene statt einer verklemmtem Jugend.

     

    ABER Schule und Erziehung allgemein haben den Auftrag Kompetenzen zu vermitteln. Vor dem Hintergrund dieser sich aendernden Gesellschaft gehoeren natuerlich sexuelle Kompetenzen (ich meine nicht verschiedene Techniken oder Praktiken) sondern Verhuetung und Schutz vor Krankheiten. Aber auch, und das wird hier auch deutlich, Medienkompetenz. Wenn Jugendlich freiwillig und ohne Nachdenken vir Webcams strippen, sich ins Netz stellen und ihr intimstes so preisgeben, sagt das sehr viel ueber Kompetenz im Umgang mit neuen Medien und Schutz der Person aus.

  • L
    Lehrer-Lämpel

    Wo sind denn diese Weisheiten her? Etwa aus dem Jahresrückblick des Volkswartbundes?

     

    Wer lässt denn Mädchen in Panik verfallen, wenn sie mit 14 noch Jugfrau sind? Das sind solche Mädchen-Journaillen wie "Girl", "Yam", "Bravo" und eben "Mädchen". Neben Ritzen, Kotzen,Hungern wird das pubertäre Minderwertigkeitsgefühl fröhlich verstärkt. Ein abartiges Spiel nur um Kasse zu machen.

     

    Stattdessen aber den Schulhof zur Sündenmeile zu erklären, sollte sich die Autoren einmal lieber mit der widerlichen medialen Ausbeutung von Jugendlichen beschäftigen. Der Schaden, der dabei angerichtet wird ist wirklich unverhältnismäßig größer als unter Schulkameraden. Außerdem sind die Herren der Schöpfung durchaus sehr empfindlich, wenn es um ihr vermeintlich bestes Stück geht. Mädchen wissen sich durchaus entsprechend verbal zu wehren.

  • C
    Christoph

    Wundert mich doch irgendwie solche Töne aus der Taz zu lesen, deren geistige Anhänger in der Vergangenheit noch für die sexuelle Revolution gekämpft haben. Heute werden Sex-Partner und Lebensabschnittspartner alle paar Wochen ausgewechselt und christliche Sexualmoral, Ehe und eine intakte Familie verpönt. Ich verstehe euch wirklich nicht. Ich will euch aber verstehen.

  • A
    Adrian

    Der Eindruck mag täuschen, weil Sex und Pornos heute akzeptierter sind. Doch die Statistik lügt nicht. In Éric-Emmanuel Schmitts Erzählung "Monsieur Ibrahim et les Fleurs du Coran", die im Frankreich der 60er Jahre spielt, sagt der 11-jährige Momo bereits: "A onze ans, j'ai cassé mon cochon et je suis allé voir les putes."

    Ein anderes Beispiel: Nur weil die Zahl der Actionfilme seit den 60ern zugenommen hat, ist die Zahl der Morde doch auch nicht signifikant gestiegen.

     

    Fazit: Dass ein Mädchen mit 13 Jahren und bereits 20 Liebhabern als "Schlampe" bezeichnet wird, ist gleichzeitig bezeichnend für die Situation. Dass sich alles um Sex dreht bei den Jugendlichen, ist nicht mehr als Fassade.

  • DE
    Der Ekelbaron

    Huch... Gerade erst gemerkt, dass das ein Schülerartikel war... Was sagt uns das über das Niveau der Taz? Aber Spaß beiseite... Dann ist die Kritik ürlich etwas überzogen... Die entscheidende Frage ist vielleicht, warum ihr als Mädels viel mehr über die Probleme der anderen Mädels nachdenkt, als über die Probleme aller Schüler_Innen... Und warum die Jugend von heute (genau wie alle vorherigen) es einfach akzeptiert, wenn für Jungs andere Regeln gelten als für Mädchen.

  • DE
    Der Ekelbaron

    Ist das Problem nicht eher, dass Mädchen mit 13 dem gesellschaftlichen Schönheitsideal entsprechen und sich dann immer weiter davon entfernen, während Jungs erst attraktiv sind, wenn sie bereits erwachsen wirken?

    Können Mädchen nicht behutsam ihre Sexualpartner auswählen, während Jungs meist Jahrelang warten müssen, bis sie "rangelassen" werden?

    Sind nicht diese ganzen geschlechterspezifischen Normen, die nicht nur in Pornos vermittelt werden, das größte Hindernis für Jugendliche, selbstbestimmt ihre Sexualität zu entdecken?

     

    Naja... wahrscheinlich ist das am Ende doch wieder alles angeboren... Bis auf die Jugend... die wird allein durch Pornos verursacht...

  • T
    Tommi

    Lieber Autor,

     

    den Bericht habe ich vor 20 Jahren schon gelesen!

     

    Bringen sie den in 20 Jahren wieder raus?

     

    Dazu fällt mir ein Zitat von Homer Simpson ein:

    "Laaangweilig"

  • M
    mit17

    Ich glaube,dass tatsächlich ein immenser Druck auf die Jugendlichen ausgeübt wird. Allerdings größtenteils von ebenso jungfräulichen Jungs und Mädels, die es nur niemals zugeben würden.

    Die Unsicherheit ist genauso groß wie zu meiner Zeit (vor 25 Jahren), sich beim ersten Mal lächerlich zu machen (das machen ALLE - glaubt mir), als unerfahren zu gelten, sich einfach nicht bereit zu fühlen.

    LASST EUCH NICHT VERRÜCKT MACHEN!

    HABT SEX MIT EINEM JUNGEN ODER MÄDCHEN, WENN IHR EUCH WIRKLICH DANACH FÜHLT.

    ES IST EUER INTIMSTES REFUGIUM. EUER GEHEIMNIS. EUER KÖRPER. EURE LIEBE!!!

    UND GENIESST EINFACH...

  • M
    Martin

    "Das ist die Statistik. Die Realität sieht oft anders aus."

    Statt Statistiken suchen wir uns die passenden Einzelfälle und basteln uns dann ein Bild, dass mich doch sehr an den Schulmädchenreprt erinnert

  • G8
    generation 84

    irgendwie erinnert mich das an killerspiel-debatten und schuluniformdiskussionen meiner Schulzeit.

    Wenn irgendwelche neuen Designerdrogen rausgekommen sind (beispielsweise crystall). hat mich meine oma aufgrund solcher nachrichtenmeldungen dann darùber ausgefragt weil sie es als eine gefahr angesehen hat.

     

    ich frage mich also ist das (eventuell!)verànderte sexualverhalten von jugendlichen wirklich gefàhrlich fùr diese Kinder? Was kònnen Eltern und Lehrer ùberhaupt mehr machen als aufklàren?? Und vor allen dingen ist die Behauptung war???

     

    *FùR EINE àNDERUNG DER RECHTSCHREIBUNG*

  • R
    relevanz

    Was genau will mir dieser Artikel sagen? Es gibt minderjährige Mädchen die unter sozialem druck Sex haben, oder nackt im Netz landen. Wahnsinnig neu...

     

    Viel interessanter wäre:

    Wer kümmert sich eigentlich um die 14jährigen Jungs deren Altergenossinen von über 20 jährigen Kerlen geschwängert werden? natürlich sind die unsicher, und woher sollen sie auch erfahrung haben... wo sind die alten schiffe auf denen man das segeln lernt?

    auf youporn.com? ...grau mein freund ist alle theorie.

    das problem ist meiner meinung nach die Verklemmtheit des Bildungssystems mit dem thema. Hauptsache getrennter Sportunterricht und getrennte Landheimzimmer seit der 6ten klasse. woher soll auch die "gesunde sexualität" kommen? aus dem Biologie unterricht sicher nicht. wie schon gesagt. Grau mein Freund ist alle theorie...

  • B
    Billy

    ich war vor 20 Jahren 13 und da verloren meine ersten freudinnen schon ihre unschuld. mir war das zutiefst unheimlich - auch der erste kuss.

    sex hatte ich dann mit 16. nicht, weil ich bereit dazu war, sondern weil ich dachte, dass dann die dummen kommentare aufhören würden, durch gruppenleiterinnen, freundinnen, familie.

    ich bin in einem aufgeklärten, alternativen klima groß geworden und habe mir, was das körperliche betrifft, immer gewünscht, es gäbe mehr verbote und bremsen durch außen.

    in meinem umfeld hat man zwar viel über sex gesprochen, aber nie wirklich über die gefühle und ängste die damit einher gehen und über das 'bereitsein'.

    wenn ich heute pornos schaue, denke ich, dass ich glück hatte, dass die damals noch nicht zugänglich waren. so wenig, wie ich meinen eigenen empfindungen getraut habe, hätten diese abbildungen von sex mir den letzten rest gegeben. ich hätte das, glaube ich, eins zu eins für das gehalten, was von mir erwartet wird.

    so wenig, wie ich mir selbst getraut habe, so wenig konnte ich auch umsetzen, was ich gelernt hatte, meinen ersten sex hatte ich mit männern, die viele frauen hatten, nicht verhüteten und drogen nahmen. auch damals gab es schon AIDS.

    ich weiß bis heute nicht, warum ich, die sonst selbstbewusst und selbstbestimmt war, so wenig respekt vor mir hatte, wenn es um meinen körper ging.

    das einzige, was ich mir vorstellen kann, ist, dass mein einknicken mit totaler überforderung zu tun hatte, durch den katastrophalen unterschied zwischen meiner inneren und der äußeren welt, zwischen dem, was sich richtig anfühlte und dem, was alle um mich herum praktizierten.

    und niemand sagte zu mir: das ist schon okay wie du bist, lass dir einfach zeit.

    wie muss das den mädchen heute erst gehen?

  • H
    HomerJay

    Ich halte das alles für grob übertrieben. Da ich grad aus dem Alter raus bin und einen Bruder in dem hier besprochenen Alter habe, kann ich sagen dass das alles nicht verallgemeinert werden kann. In meinem Bekanntenkreis ist es durchaus üblich sich zu küssen und nicht überstürzt Sex zu haben. Natürlich gibt es Ausnahmen; Leute die sich "durch die Welt vögeln" oder frühe Schwangerschaften. Aber das sind bei weitem nicht so viele Fälle als dass man das als normal oder neuen Trend bezeichnen könnte.

    Im Übrigen gab es schon früher Leute mit einem ausgeprägten Sexualtrieb, auch kein Ding dieser Generation. Eigentlich habe ich sogar das Gefühl dass diese Generation prüder ist als vorher (jedenfalls wenn man den Geschichten von diversen Eltern glauben schenkt)

  • H
    HomerJay

    Ich halte das alles für grob übertrieben. Da ich grad aus dem Alter raus bin und einen Bruder in dem hier besprochenen Alter habe, kann ich sagen dass das alles nicht verallgemeinert werden kann. In meinem Bekanntenkreis ist es durchaus üblich sich zu küssen und nicht überstürzt Sex zu haben. Natürlich gibt es Ausnahmen; Leute die sich "durch die Welt vögeln" oder frühe Schwangerschaften. Aber das sind bei weitem nicht so viele Fälle als dass man das als normal oder neuen Trend bezeichnen könnte.

    Im Übrigen gab es schon früher Leute mit einem ausgeprägten Sexualtrieb, auch kein Ding dieser Generation. Eigentlich habe ich sogar das Gefühl dass diese Generation prüder ist als vorher (jedenfalls wenn man den Geschichten von diversen Eltern glauben schenkt)

  • I
    Interpretator

    "Das sagt die Statistik- die Wirklichkeit sieht anders aus..."!

     

    Halloooohooooo!

     

    Für die TAZ gibt es das Phänomen der Deutschfeindlichkeit nicht, weil es dazu keine wissenschaftlichen Studien gebe, dafür sieht sie Muslimfeindlichkeit bei der Sexpartnerwahl deutscher Frauen (die Situation deutscher Männer und muslimischer Frauen ist der TAZ als neues interkulturell besorgtes ,Herren-Magazin' allerdings keinen Artikel wert, das könnte ja Unschönes ans Licht bringen).

     

    Aber nicht nur, dass es Phänomene nicht gibt, wenn es keine Studien dazu gibt (warum sollte man aber Studien zu etwas durchführen, das angeblich nicht existiert). Nicht nur, dass es Phänomene gibt, obwohl Studien nicht existieren (Na, wer durchschaut die Logik), nein, nun gibt es auch "Realitäten", die den wissenschaftlichen Studien widersprechen, es gibt also Phänomene trotz wissenschaftlicher Studien.

     

    Alles klar?!

     

    Nun, vielleicht entdeckt die TAZ, dass wissenschaftliche Studien

     

    1. repräsentativ und nicht individuell aussagekräftig sind

    2. von bestimmten Interessenlagen gefördert oder verhindert werden (man untersuche einmal den Judenhass unter Muslimen, wer sich das traut!).

     

    Soziologiestudium, 1. Semester. Danke, Setzen, Sechs.

     

    Mit freundlichen Grüßen

     

    Interpretator

  • H
    Hagen

    Die taz wird spießig!

     

    Meine Güte - Jugendliche haben es der vorhergehenden Generation noch nie recht machen können.