Seuche in Hessen und NRW: Pferde an tödlichem Virus erkrankt
Durch Importe aus Rumänien wurde die Krankheit nach NRW und Hessen eingeschleppt. Bislang sind sieben Tiere befallen.
In Deutschland ist eine für Pferde, Esel und Zebras tödliche Viruserkrankung ausgebrochen. An sieben Pferden, die in den vergangenen zwei Jahren aus Rumänien importiert worden waren, wurde die "ansteckende Blutarmut" festgestellt. Gegen die Krankheit gibt es weder einen Impfstoff noch eine Therapie, infizierte Tiere müssen getötet werden.
Seit 2008 seien nach jetzigen Erkenntnissen 106 Pferde aus Rumänien von einer Pferdehändlerin in den Landkreis Fulda importiert worden, sagt Amtstierärztin Carina Urban. Inzwischen seien sie nach Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Bayern sowie innerhalb Hessens weiterverkauft worden. Die Staatsanwaltschaft Fulda ermittelt wegen eines Anfangsverdachts auf einen Verstoß gegen das Tierseuchengesetz und Urkundenfälschung.
In Rumänien ist die Viruskrankheit endemisch, das heißt flächendeckend verbreitet. Infizierte Tiere können den Erreger jahrelang in sich tragen, ohne Symptome zu zeigen. Bricht die Krankheit aus, befällt die Pferde hohes Fieber, sie magern ab, oder sie sind sehr durstig und schwach oder haben punktförmige Blutungen. Nach zwei bis vier Wochen sterben sie.
Das Bundeslandwirtschaftsministerium warnt davor, Pferde ohne die gesetzlich vorgeschriebenen Papiere und Kennzeichnungen zu kaufen, darunter der Pferdepass und ein Mikrochip. Mit den gültigen Papieren sei sichergestellt, dass die Pferde keine Gefahr für ihre Stall- oder Weidegenossen darstellten. Für Pferde aus Rumänien gelten aufgrund der Seuche besondere Bestimmungen. Sie müssen vor der Ausfuhr mehrmals untersucht werden und nach dem Import nach Deutschland zunächst in Quarantäne gehalten werden. Trotz der aufwändigen Maßnahmen gelten sie als preisgünstig.
Tierärztin Urban warnt angesichts des Seuchenausbruchs vor Hysterie: "Die Krankheit ist nicht hochansteckend", sagt sie. Übertragen würde sie überwiegend von Stechinsekten. Sie rät, Pferde mit Insektenschutzmitteln einzureiben. Tierärzte und Schmiede ruft sie zu besonderer Hygiene auf, und "man sollte sich von gesperrten Beständen fernhalten".
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