: Servus, Emil!
Elchiger Kinderstar beendet Österreichtournee
Endlich wieder eine Elchmeldung, hallte es über die satten Weidegründe der Wahrheit. „Elch Emil in Österreich betäubt“, hatten die Zwölfender von dpa in die Nachrichtenticker geröhrt und waren ganz aus dem Wildgatter gewesen. Mit einem Knall aus dem Betäubungsgewehr ging Emils medienwirksame „mehrwöchige Wanderschaft“ durchs ansonsten elchfreie Österreich zu Ende. Zuvor hatte der dreijährige Schaufelträger nicht nur „eine der wichtigsten Bahnrouten des Landes“ stundenlang blockiert, sondern war munter auf Schnellstraßen gehopst und hatte sich „ganz nah an einer stark befahrenen Autobahn“ herumgedrückt. Was Dreijährige eben so machen, wenn man sie unbeaufsichtigt Auslandsreisen unternehmen lässt. Nun wurde der herumbaselnde Großhirsch von großhirscherziehungsberechtigten Wildhütern „in die Nähe eines tschechischen Nationalparks gebracht und freigelassen“, damit er fortan die „Gesellschaft von Artgenossen“ statt von Zügen und Autos teile. Man hätte den elchigen Wonneproppen lieber mit anderen Vorschulkindern in den Verkehrskindergarten auswildern sollen. Das wäre jedenfalls supersüß viral gegangen.
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