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Serie Digitale Spiele, Teil 3Der Krieg kommt nach Hause

Der 3. Weltkrieg tobt: Berlin, Hamburg, Paris und New York liegen in Schutt und Asche. In "Call of Duty: Modern Warfare 3" muss man hollywoodreif alte Welten zurückerobern.

Deutschland in Trümmern: Szene aus "Call of Duty: Modern Warfare 3". Bild: dpa / activision

Als im November der jüngste Teil der "Call of Duty"-Reihe auf den Markt kam, war die Spielewelt um Superlative nicht verlegen. Und mit ihr große Teile der Presse: Bis in die Berliner Lokalnachrichten brachte es das Spiel - wohl auch, weil "Modern Warfare 3" einen kurzen Abstecher in die Bundeshauptstadt unternimmt.

Dann kamen die ersten Verkaufszahlen heraus und die Branche staunte noch mehr: Der beste Verkaufsstart eines Unterhaltungsproduktes soll es gewesen sein, 6,5 Millionen Kopien wurden allein in den USA und Großbritannien an einem Tag abgesetzt. Macht unter dem Strich einen Umsatz von schlappen 400 Millionen Dollar, was das Fachblatt IGN zu der Schlagzeile hinriss, "Modern Warfare 3" sei "The Biggest Launch Of Anything Ever".

Produzent Activision kleisterte auch gleich alle Plattformen zu: Egal ob auf PC, Xbox 360, PlayStation 3 oder Wii, überall gab es den Egoshooter zu kaufen. Da muss dann schon die Frage erlaubt sein, ob das alles gerechtfertigt ist. Und in der Tat: Nach den ersten drei Stunden in der so genannten Kampagne des Games muss man sagen, dass der Titel einen Meilenstein darstellt.

Ballern, ballern, ballern

Für Zartbesaitete und Kinder war und ist "Call of Duty" nichts: Hier wird geballert, bis die Schwarte kracht. Realistische Gegner, Militaria aller Couleur von der Handfeuerwaffe bis zur Hellfire-Drone und eine in Schutt und Asche gelegte Welt bilden die Grundlage von "Modern Warfare 3". Im Zweifelsfall wird hier geschossen, außer man hat es mit seiner eigenen Mannschaft zu tun, dann fliegt man bei "Friendly Fire" gnadenlos aus dem Spiel.

Die Einzelspieler-Kampagne schließt sich an "Modern Warfare 2" an. Diesmal befinden wir uns im Jahr 2016 und die Welt ist im Krieg - im Dritten Weltkrieg, um genau zu sein. Nachdem man in Teil 2 den bösen US-General Shepherd erledigt hat, geht es nun wieder gegen den durchgeknallten russischen Terroristen Makarov.

Wie üblich übernimmt man verschiedene Rollen. Zunächst geht es als Delta-Kämpfer Frost Westbrook gegen russische Truppen in New York, wobei man sich auch noch an ein U-Boot ranschleichen darf. Etwas später wird man zum Personenschützer des russischen Präsidenten, der in Hamburg Friedensverhandlungen anstrebt, dann darf man als Elitekämpfer Yuri wieder gegen Makarov fighten.

Terroristenjagd in der U-Bahn

So geht das noch eine ganze Weile kurzweilig hin und her, von Schauplatz zu Schauplatz. Da ist das erwähnte New York genauso wie ein relativ gut aussehendes (wenn auch zerstörtes) Hamburg, afrikanische Dörfer, die Londoner Innenstadt (dort tritt man als SAS-Kämpfer an) und schließlich auch Paris und Berlin, wo man den zerstörten Alexanderplatz betreten darf.

Effekte und Story sind unterhaltsam - man darf unter anderem in der U-Bahn Terroristen jagen, mit einem Boot durch Hafenanlagen hetzen und bergab in Richtung eines Flusses rutschen. Ferngesteuerte Dronen und Minipanzer gilt es ebenso zu bedienen wie stationäres Kriegswerkzeug. An Gegnern herrscht dabei kein Mangel: Die Nachschublinien der Feinde scheinen manchmal unendlich zu sein.

Ansonsten hat "Modern Warfare 3" die Produktionsqualität eines großen Hollywoodfilms: Die Präsentation der Geschichte ist aufwändig, die Schauspieler, die die Figuren sprechen, sind in der englischen wie in der deutschen Fassung gut besetzt (z.B. Ben Becker, Idris Elba und Timothy Olyphant). Wer die Kampagne hinter sich hat, kann außerdem verschiedene Mehrspielermodi nutzen - für viele "Call of Duty"-Nutzer das wichtigste Element überhaupt.

Es gibt den kooperativen Modus, bei dem zwei Spieler gegen große Gegnermengen antreten, diverse Online-Game-Varianten und das neue Netzwerk "Call of Duty: Elite" - zumindest auf dem PC machte es anfangs Zicken. Fazit: "Modern Warfare 3" ist das, was die Spieler in Zukunft noch öfter erwarten dürfen - eine von vorne bis hinten durchgestylte Produktion auf Hollywood-Niveau. Da es ein knallhartes Kriegsspiel ist, gehört es nicht in die Hände von Kindern und Jugendlichen.

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24 Kommentare

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  • A
    Abonnent

    Ich vergaß:

     

    Sogar beim Spielen mit Lego gibt es Schwerter und Lanzen und Verteidigungsanlagen und reichlich Möglichkeit, Krieg zu spielen.

  • A
    Abonnent

    Die Entrüstung vieler Kommentatoren hier wundert mich etwas. Allerdings nehme ich an, dass die meisten derer, die so entsetzt sind, nie ein solches Spiel selbst auch nur angesehen haben.

     

    Dass der Hinweis auf Amokläufe etc. Unfug ist, haben die meisten glücklicherweise schon eingesehen. Denn diese Logik wäre etwa genauso gut wie:

     

    Unterhaltung darf gewalttätig sein, na klar, warum auch nicht? Das gab und gibt es schon immer, von Gladiatorenkämpfen über Räuber- und Gendarm-Spielen bis hin zu politisch offensichtlich nicht zu beanstandender vorsätzlicher gefährlicher Körperverletzung aka Box"sport".

     

    Medien können niemals so verrohend sein wie die Realität, sei es Boxkämpfe oder der ganz tatsächliche Umgang mit Schusswaffen im Schützenverein oder auf der Kirmes.

  • KK
    Karl Klabuster

    Dass es immer wieder Menschen gibt, die bei einer Verkettung ungünstiger persönlicher Umstände (psychische, soziale, wirtschaftliche, strafrechtliche etc.) das tun, was sie in jahrelangem Training in Ballerspielen und Schützenvereinen gelernt haben, kann man in Lüttich sehen. Eine entsetzliche Tat. Eine Tat, die zeigt wie dünn die Grenze zwischen sogenanntem Spiel und blutigem Ernst sein kann, nicht sein muss.

    Natürlich gibt es wirklich nette "Kriegsspieler" mit einem (noch) ausgeglichenen und im Alltag sehr friedfertigen Umgang. Aber Kriegsspiel bleibt Kriegsspiel. Kriegsspiele, die ja immer kriegsverherrlichende Spiele sind, bereiten die Spieler mental, affektiv, emotional und taktisch auf Krieg und kriegerisches Verhalten vor.

     

    Nicht jeder Kriegsspieler oder Freizeitschütze ist eine tickende Zeitbombe. Aber komischerweise sind die meisten Amokläufer und rechten Terroristen Menschen, die Waffen lieben und sich mit ihnen eindecken, die im Kopf nur Gewaltstrategien und militaristisches Denken haben, die Gewalt und sogenannte Stärke bewundern und die ihre Defizite mit einer Fetischisierung von Gewalt beheben wollen.

     

    Das ist tragisch und gefährlich, sinnlos, brutal und krank, wie wir sehen. In Zukunft werden sich soziale Konflikte durch wirtschaftliche Krisen und einem politisch entfesselten Kampf um Ressourcen und durch ökologische Katastrophen verschärfen.

    Wenn ich daran denke, wie schnell sich dann Kriegsspieler in tatsächliche eingebildete Krieger verwandeln können und Sportschützen und scheinbar harmlose Waffennarren in gefährliche und blindwütige Mörder, wird mir wirklich mulmig.

     

    Ich habe mir natürlich aus Recherchegründen eine Reihe von Kriegsspiele im Netz angesehen und kann sie nicht anders als abstoßend und widerlich finden.

    Traurig und ärgerlich, dass die taz solche Spiele bewirbt.

  • K
    Klausgg

    Also ein Egoshooter. Sind diese Leut' nicht "alle potentielle Mörder?" Zwar virtuell, aber wie dünn

    diese virtuelle Distanz zur Realität ist, wird deutlich,

    wenn diese "geschickten Egoshooter-Profis" in einer

    amerikanischen Wüstengegend vor ihren "Egoshooter-Maschinen" Menschen auf der anderen Seite der Welt

    abschießen..., am Abend dann friedlich nach Hause gehen und sich das dann in Ruhe in den sogenannten Nachrichten ansehen, was sie da angerichtet haben.

     

    Ich möchte sagen, diese Art Kriegsspiele ist eine gute Vorbereitung für "moderne Armeen" und von den Militärs wohlgelitten und wohl auch gefördert.

    klausgg

  • F
    FMH

    Was ich überhaupt nicht verstehen kann, ist die grenzenlose Begeisterung vor welcher der Artikel sprüht. Das Spiel ist solide gemacht, aber ganz und gar keine Offenbarung und vollkommen innovationslos. So was wie dieses Spiel gab's schon vorher, den ersten Teil beispielsweise. Es gibt so viele hervorragende und unkonventionelle Spiele die man hier einmal beleuchten könnte. Spiele, die besser zur taz passen würden, als dieser zwar spassige aber ziemlich anspruchslose Hollywood-Haudruff-Shooter.

  • C
    Christoph

    Hallo,

     

    kurz über die Kommentare geflogen und ich möchte hier eine Aussagen nochmal hervorheben:

     

    "Nehmt euch doch mal was wirklich spannendes wie EVE-Online vor und nicht den Blockbusterkram über den jede andere Zeitung schon Wochen vorher berichtet hat."

     

    COD/BF wird immer polarisieren, wie Schützenvereine und die dazugehörigen Heimatfeste. Ich selber habe mir vor Jahre COD 1 angeschaut und obwohl ich Shooterfan bin (Quake 1&3, TF3) kann ich COD nicht ertragen, für mich zu militäristisch. Das ist halt Geschmackssache.

     

    Gruß

     

    Christoph

  • B
    BallerFan

    Was mir immer wieder Freude macht sind die "Gutmenschen", die bei solchen Spielen bzw Artikel einen moralischen Schluckauf bekommen und mahnen, als gäbs kein Morgen.

     

    Ballerspiel verrohen also? Nun, dann möchte ich gerne mal meine Sicht dazu unters Volk bringen. Ich spiele lieber Krieg, als einen in der Realität zu erleben. Ich spiele sogar lieber Krieg als ihn mir als Film anzuschauen.

     

    Wieso?

     

    Weil der Held meist schadlos aus dem Krieg heimkommt - gut, hier und da ne Macke - aber sonst fast tadellos neuwertig.

     

    Im Spiel... nun, ich möchte nicht wissen, wie oft ich in MW1-3 bzw BF3 schon virtuell ins Gras gebissen hab, nur weil ich dachte, dass ein Stellungswechsel mich schon nicht umbringt... Zu sehen, dass ich bei solchen Mickrigkeiten virtuell schon draufgehe, lässt mich daran zweifeln, dass ich in einem realistischen Feuergefecht auch nur eine Sekunde überleben würde.

     

    Fazit: Ich daddel lieber Krieg und verscheue den realen, als einen realen zu erleben und zu hoffen, das alles wäre nur ein Spiel.

  • W
    Wiestumpfdennnoch

    Kinder, @qwertzu, _spielen_ zuerst einmal gern mit ihren Füßchen (gern auch stundenlang), mit Bällen und Luftballons und mit Klötzchen, und Einkaufen z.B. spielen sie auch - alles komplett ohne in Konkurrenz treten.

    Wenn sie dann töten spielen -

    > Völlig in Ordnung, oder? Ist doch ein Spiel und die

    > Kinder wissen das auch.

    - wissen die Kinder eben gerade _nicht_, was töten wirklich ist und was sterben heißt. (Meine Großmutter, die Krieg eben auch noch richtig erlebt hat, fand übrigens darum sinnvollerweise auch Waffen als Spielzeug völlig _nicht_ in Ordung.)

     

    Potentiell kulturbewußte Erwachsene nun, lieber Hobbydarwin, _spielen_ z.B. gern mal ein Instrument oder sie _spielen_ auch Theater und "...neigen..." bei all diesem Spielen nun irgendwie grad mal überhaupt nicht dazu "...immer gegeneinander anzutreten...", sondern im Gegenteil hier was im Miteinander zu tun, komplett ohne ImmerInKonkurrenzStehen-Herbeifabulierquatsch, da gehts irgendwie so gar nicht um 'nen Sieger!!1!

    Na sowas.

    (Natürlich, niemand ist gezwungen die Fantasie zu besitzen, sich vorstellen zu können, dass es vielleicht noch mehr oder sogar was anderes gibt als immerwährende Konkurrenz aller oder eben gottgegebene Dauer- und Grundkonflikte. Is aber auch nich gern gesehen beim Militär oder bei sonstigen Befehlsempfängern, wirkt so gehorsamszersetzend, gell...)

    Und einen noch, den "Ist doch nur ein Spiel"-Clowns - gäbs 'nen Film, in dem:

    -jeder Konflikt gleich ist, das Vorgehen von militärischen Notwendigkeiten und Rationalitäten diktiert wird,

    -man sich in einem Konflikt befindet, dessen Gegenstand vollkommen austauschbar ist

    -nur noch sporadische Berührungen mit einer anderen Realität als der Militärischen herrscht

    -Tötungen von Zivilisten, Giftgasanschläge, Gefangenenerschießungen und Ähnliches nur auf Seiten des Gegners aufgefahren werden, während die eigenen Streitkräfte stets auf der moralischen Sonnenseite agieren

    -Völkerrecht oder Menschenrechte nur da relevant sind, wo die eigenen Bürger betroffen sind

    -Folter und Gewalt gegenüber besiegten Feinden absolut an der Tagesordnung ist, und nicht nur nicht verurteilt, sondern geradezu gefördert wird

    -der Protagonist ausschließlich kämpft, weil er Mitglied einer modernen Armee ist, und diese Mitgliedschaft allein alle Handlungen und einen merkwürdigen Korpsgeist rechtfertigt-*

    _niemand_ würde sich erblöden zu behaupten, so ein Film würde moralisch/ethisches Empfindungs- und Urteilsvermögen _sensibilisieren_.

    Euer "Spiel" nun, in dem ihr (zusätzlich zu allem Obigen) am Ende nicht nur "einfach" zusehen sollt, wie der Böseböseböseböse erwürgt wird, sondern euch dies als durchaus erwünscht und ok nahegelegt wird, indem ihr angehalten seid, das per Mausklick aktiv selbst zu erledigen, (was ihr natürlich nur zunehmend widerwillig tut), diese Spiel steigert euer moralisches Empfinden, ja? Nee, er hat überhaupt gar keine Auswirkungen auf eure moralischen Empfindungsfähigkeiten, stimmts?

    Weil, ihr könnt nu' echt gar nicht sehen, wo das alles so wertebelastet sein soll, gell? Mhm, I rest my case.

    P.S.: Zitat des Tages (von broxx):

    > Das Produkt soll unterhalten und man soll nicht

    > reflektieren...

    Hat geklappt, was?.

    [*Zitate aus dem weiter unten verlinkten Spiegelfechter-Artikel.]

  • E
    einandermal

    Und morgen verbieten wir, Polizei- und Räuberverkleidungen, sowie Cowboy- und Indianerkostüme während Karnevall/Fasnacht und Halloween.

    Horrofilme, Actionfilme und Thriller verbieten.

    Ebenfalls Bücher wie Thriller und zu guter Letzt, jeder Tatzeugenbericht von Gewalttätigkeiten und Verbrechen die abgedruckt werden

    Wenn schon gegen Gewaltverherrlichung, dann aber richtig!

     

    Das Problem sind nicht die Medien, sondern der Personenkreis der sich mit Halbwahrheiten einfach in den Mittelpunkt spielt und den Zeigefinger hebt. Klar wir haben Hitler nicht erfunden(waren die Östreicher) jedoch in unserer Geschichte hatte er seine EInflüsse und daher verspühren viele in der Gesellschaft einen "Ethnisch Moralen Codex" welches gegen jegliche Form von Gewalt geht, auch wenn es bedeutet dabei die Augen vor der Realität zu verschließen.

     

    Daher sollte auch ein einfacher Testbericht über ein Computerspiel, ohne jegliche Wertung in jegliche Richtung, unkommentiert abgedruckt werden dürfen!

     

    Ja, Teile des Kommentars sind bewusst provokant und andere ironisch.

     

    Und zu Herrn Müller, "spielen" Spiel ist eine Tätigkeitsform, die zum Vergnügen, zur Entspannung, allein aus Freude an ihrer Ausübung heraus getätigt wird. Und Spiel ist nicht der Gegenbegriff zu Krieg, dieser heißt Frieden.

  • Q
    qwertzu

    Hr Müller,

    der Sinn eines Spieles ist es in Konkurrenz zu einander zu stehen, gegeneinander anzutreten und am wichtigsten noch Spass zu haben. Kleine Kinder spielen schon Pirat oder Ritter. Sie kämpfen gegeneinander und tun so, als ob sie sich gegenseitig umbringen. Völlig in Ordnung, oder? Ist doch ein Spiel und die Kinder wissen das auch.

    Wir Menschen neigen dazu immer gegeneinander anzutreten. Sei es bei Mau-Mau Dame, Schach, Räuber und Gendarm oder eben Call of Duty. Hätten sie sich mit dem Medium "Ballerspiel" mal befasst oder zumindest mal ne Runde Call of Duty gespielt,dann wüssten sie, dass es nicht darum geht eine Pixelfigur zu "töten" sondern einfach nur den Spass mit den anderen Mitspielern auf der ganzen Welt zu erleben.

  • RM
    Rudolf Müller

    Mein Kommentar war eher an Autor und Redaktion gerichtet. Ich kann aber nicht erkennen, dass darin eine Keule geschwungen wurde oder auf jemanden eingeprügelt wurde. Scheinbar ist bei manchen schon die Sprache verseucht.

    Gerade weil die Welt voller Gewalt ist, kann ich die Gewaltverherrlichung dieser sogenannten Spiele nur anprangern. Die taz könnte mit ihren Beiträgen dazu beitragen, Kritik an der Verharmlosung und Verherrlichung von Gewalt zu üben. Bei manchen ist der Krieg schon so fest in den Köpfen, dass sie den Sinn von Spielen schon nicht mehr begreifen können. Spiel ist das Gegenteil von Krieg! Auch wenn es nur ein virtueller Krieg ist. Das dies nicht begriffen wird, ist vermutlich schon ein Ergebnis der Gewöhnung. Solche Kommentar auf der taz-Seite zu lesen ist bedauerlich.

  • J
    Jk_inc

    COD 3 ist ein recht gutes Spiel, die Technik dahinter ist jedoch total veraltet.

     

    Innovationen sucht man vergeblich. Singleplayer durchgezockt, ja... schönes Geballer, recht interessante Story... aber das wars... diesmal kein Schocker wie das Massaker mit MG an Zivilisten - nein, man versucht den Skandal sogar auszubügeln, in dem man als Verletzter bei genanntem Massaker hinter den Terroristen herstolpern darf und es aber nicht schafft, diese aufzuhalten... (selbst wenn man es, trotz verschwommener Sicht, schafft, den Terrors nen Kopfschuss zu verpassen...).

     

    Der Ausdruck "Ballerspiel" trifft hier den Nagel auf den Kopf. Wer neben Action auch noch etwas Strategie führs Köpfchen sucht und zudem mal sehen will, wofür Quadcoreprozessoren und gigabyteweise Grafikspeicher eigentlich gut sind, sollte zu Battlefield 3 greifen. Die Grafik ist sensationell!

     

    Bei BF3 gewinnt man mit Teamarbeit - ich find es faszinierend wenn man im 4er Team das Spiel, dank guter Taktik und guter Komunikation, dominiert.

     

    COD ist für flamende Kiddis, BF3 die bessere Wahl für Erwachsene.

     

    Allerdings, wenn die TAZ jetzt über Games schreibt: Nehmt euch doch mal was wirklich spannendes wie EVE-Online vor und nicht den Blockbusterkram über den jede andere Zeitung schon Wochen vorher berichtet hat.

  • M
    Marcus

    War denn in dieser Serie ein Artikel zu Modern Warfare 1.3 wirklich nötig? Und wenn ja, hätte ein etwas kritischerer Ansatz auch nicht geschadet, immerhin ist es das dritte Mal das selbe Spiel, es wird nur konstant kürzer und langweiliger. Zudem kann man als Besitzer eines PC getrost die Finger von lassen (was schade ist, weil ich die Art Spiel sehr mag).

     

    Aber es ist nun mal ein Michael Bay-Film unter den Spielen: Viel mächtiges Badabum und jeder Depp läuft hin und kauft's. Die TAZ läuft hinterher.

     

    Mein Vorschlag: Einfach mal vom Bestseller-Regal im Mädchenmarkt wegbleiben und sich nach wirklich interessanten Dingen umsehen; dann müssen vielleicht auch die Kulturpessimisten nicht so weinen.

  • B
    broxx

    Das Spiel ist einfach geil! Und der Autor hat mit seinem Artikel recht. Das Produkt soll unterhalten und man soll nicht reflektieren...

  • Q
    qwertzu

    Spielt euch nicht so auf, es ist nur ein Spiel, wenns euch nicht passt, lasst die Finger davon. Ihr habt den Hauptaspekt von "Ballerspielen" vergessen, es sind schlciht und ergreifend Spiele. Genauso wie Räuber und Gendarm, was nebenbei den gleichen gewalttätigen Inhalt hat.

  • K
    karlov

    Eine gewisse Begeisterung für Cod 8 bzw Egoshooter kann ich ja evtl.noch nachvollziehen. Darüber möchte ich aber nicht in der taz lesen müssen. Und wenn, dann hätte ich mir eine etwas differnziertere Auseinandersetzung gewünscht. Wie z.B. hier:

     

    http://www.spiegelfechter.com/wordpress/7493/geschichte-zweiter-spiele ,

     

    wo sich zumindest im Ansatz Gedanken um die ethische Komponente dieses Spiels gemacht werde. Und der moralische Zeigefinger, das Spiel wäre erst ab 18 erlaubt und nichts für Jugendliche, ignoriert ja wohl die Tatsache, daß es hauptsächlich Jugendliche sein werden, die dieses Spiel zocken.

  • ER
    endoplasmatisches retikulum

    Herr Müller,

    glauben Sie wirklich an die Märchen von den verrohenden, bösen Killerspielen? Warum sollten diese so iel schlimmer sein als, sagen wir, ein brutaler Kriegsfilm?

    Man muss kein sozial vernachlässigter Computernerd, Amokläufer oder gewaltbereiter Misantrop sein, um ein solches Spiel zur Ablenkung oder Unterhaltung mal zu konsumieren. Die zum Teil kruden und dummen Storylines kann man allerdings genauso wie den unglaublichen Kommerz kritisieren.

  • ER
    endoplasmatisches retikulum

    Herr Müller,

    glauben Sie wirklich an die Märchen von den verrohenden, bösen Killerspielen? Warum sollten diese so iel schlimmer sein als, sagen wir, ein brutaler Kriegsfilm?

    Man muss kein sozial vernachlässigter Computernerd, Amokläufer oder gewaltbereiter Misantrop sein, um ein solches Spiel zur Ablenkung oder Unterhaltung mal zu konsumieren. Die zum Teil kruden und dummen Storylines kann man allerdings genauso wie den unglaublichen Kommerz kritisieren.

  • A
    Arcas

    @DieTazVerwirrt:

     

    Nun ja, vielleicht will die taz einfach auch ein anderes, neues Spektrum von Lesern interessieren.

    Wäre das denn schlecht?

     

    @all:

     

    Mal ehrlich, ihr habt aber auch ein tolles vom Asi-Sender RTL geprägtes Weltbild oder?

    Alle Leute, die Ego-Shooter spielen sind Amokläufer!

     

    Denkt zur Abwechslung doch mal nach und hört auf immer auf uns Gamer einzuprügeln. Mit der Zeit geht das gehörig auf die Nerven.

     

    Gerade auch der Auszug mit den psychosozialen Folgen ist lustig, da es in mehreren Studien schon nachgewiesen wurde, dass Gamer Computerspiele eher neutral ansehen. Aber wen interessiert das hier schon?

    Lieber nochmal mit der Keule auf die Gamer drauf!

     

    Übrigens leben Pixel selbst heute nicht und werden sie wahrscheinlich auch nie. ;)

  • P
    Paul

    wie hier manche abgehen, die heile welt gibts schon lange nicht mehr, warum sollte man das verschweigen...

     

    ich find den artikel gut

  • DM
    Dennis M.

    @Rudolf Müller

     

    " dass Millionen von Menschen in die Rolle von knallharten Kämpfern bringt."

     

    Ohja, wie furchtbar! Es gibt ja auch keine Menschen die zwischen Fiktion und Realität unterscheiden können. Das können zwar schon Kleinkinder, aber es wäre sicherlich besser mündigen Bürgern vorzuschreiben womit sie ihre Freizeit zu verbringen haben, stimmts? Des weiteren ist Krieg ein immanenter Bestandteil unserer Realität. Ja, es gibt Krieg und manchmal ist er sogar notwendig wie man am Beispiel Deutschland sehr schön sehen kann.

  • D
    DieTazVerwirrt

    Ihr solltet Euch schämen. Selbst wenn man eine lockere Einstellung zum spielerischen Umgang mit Krieg hat, bleibt so ein Produkt abscheulich. Aggressiv vermarktete Zerstreuung, die Spitze einer wertbefreiten Unterhaltungindustrie, die mit verblödeten Massen so richtig schön Profit macht. Völlig wertlose Zeitverschwendung. Und ihr hängt euch ganz viral ran an den Rattenschwanz aus Werbezitaten. Eigentlich gehe ich auf taz.de, um mir am Morgen solchen Frust zu ersparen. Und dann muss ich auch noch Werbe Popups wegklicken. Was ist nur aus Euch geworden.

  • RM
    Rudolf Müller

    Unter dem Titel "Der Krieg kommt nach Hause" hatte ich keine unkritische Begeisterung zu einem Kriegsspiel erwartet. Nicht in der taz! Ich habe wirklich nicht erwartet, dass hier ein taz-Autor einen Werbetext für ein infernalisches Ballerspiel veröffentlichen kann, der völlig distanz- und kritiklos für ein Produkt wirbt, dass Millionen von Menschen in die Rolle von knallharten Kämpfern bringt. Die psychosozialen Folgen solcher Spiele werden völlig ausgeblendet. Die taz propagiert damit die militärische Mobilmachung in den Köpfen. Ekelhaft. Der wiederholte Hinweis des Autors, das Spiel gehöre nicht in die Hände von Kindern und Jugendlichen ist blanker Hohn. Der Krieg kommt nach Hause. Das ist vom Autor tatsächlich affirmativ gemeint.

    Erschreckend, das die taz sich für so was hergibt.

  • A
    arribert

    Genau so nachhaltig ist es auch, wie ein aufwändig produzierter Hollywoodfilm. Es ist nicht, es ist wenn man es positiv benennen möchte, professionell gemachte Unterhaltung. Nicht mehr und nicht weniger.