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Serben in Krajina lehnen noch immer den UNO-Friedensplan an

Belgrad (afp) — In Jugoslawien haben sich die Fronten zwischen Anhängern und Gegnern der Stationierung von UN-Friedenstruppen weiter verhärtet. Wie die Belgrader Nachrichtenagentur 'Tanjug‘ am Sonntag meldete, tagten Vertreter des serbisch dominierten Rumpf- Staatspräsidiums und Führer der serbischen Minderheit in Kroatien seit Freitag nahezu ohne Unterbrechung, um diese Frage zu klären. Von der Sitzung, die Sonntag mittag noch andauerte, drangen zunächst keine Einzelheiten an die Öffentlichkeit.

Die Führung der selbsternannten „Serbischen Republik Krajina“ in Kroatien hatte allerdings bereits am Samstag abend in einer Erklärung deutlich gemacht, daß sie keine UN- Truppen innerhalb ihres Siedlungsgebiets dulden werde. Der „Präsident“ der Krajina, Milan Babic, betonte, die Blauhelme dürften ausschließlich an der „Demarkationslinie“ zwischen den verfeindeten Truppen stationiert werden und nicht in der Krajina selbst. Auch komme eine Entwaffnung der serbischen Republik nur bei gleichzeitiger Demilitarisierung Kroatiens in Frage. Die Serben des ebenfalls selbst ausgerufenen „Autonomen Gebiets Slawonien, Baranja und Westsrem“ wurden in Belgrad von ihrem Chef Goran Hadzic vertreten.

An der Krisensitzung nahmen neben Vertretern des Staatspräsidiums und den Serbenführern die Bürgermeister der serbischen Gemeinden in den kroatischen Regionen Knin, Lika, Banija und Kordun teil.

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