piwik no script img

Sensations- journalismus

■ betr.: „Dein Freund und Verge waltiger“, taz vom 9.9. 96

„So wollen wir mittel- und langfristig viele neue LeserInnen dazugewinnen.“ Dieses Ziel nennt die taz in einer ihrer Werbungsaktionen zur Erhöhung der Abozahlen. Im Aufmacher am 9. September scheut sie sich nun nicht – dies bereits ein Hinweis auf die neu zu erschließenden Leserschichten? –, die Tatversion aus Bild am Sonntag zu zitieren. Diese Art von Sensationsjournalismus – bei der gebotenen Notwendigkeit der Berichterstattung – hätte ich von (m)einer Zeitung, die ihr Haus nach Rudi Dutschke benannte, nun nicht erwartet. (Zur Zeit können Spätgeborene in einem deutschen Magazin den Zusammenhang zwischen Bild, Rudi Dutschke und der taz nachlesen.)

Wenn die „neuen LeserInnen“ nicht anders zu gewinnen sind, ist es – im Interesse dieser Tradition – wohl doch besser, das Haus zu verkaufen und die taz einzustellen. Sigrid Bellack, Berlin

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen