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Sendemast gefährdet Zugvögel

■ Naturschutzverbände kritisieren Verlegungspläne von Radio Bremen

Radio Bremens geplanter neuer Sendemast in den Oberneulander Wümmewiesen ruft die Naturschützer des Bundes für Umwelt- und Naturschutz (BUND) und des World-Widelife Fund (WWF) auf den Plan. Der 300 Meter hohe Turm, so befürchten die Umweltschützer, versperrt seltenen Zugvögeln den Weg in ihre angestammten Gebiete.

Denn keine 800 Meter von der neuen Sendestelle beginnt das Naturschutzgebiet Borgfelder Wümmewiesen, das jedes Jahr von Gänsen, Schwänen, Watvögel und anderen bedrohten Vogelarten besucht wird. Die Feuchtwiesen sind seit 1971 international als Vogelschutzgebiet anerkannt. Ein Sendeturm direkt in der „Einflugschneise“ der Vögel sei eine große Gefahr, erklärte der Bremer WWF-Beauftragte für Naturschutz, Christoph Zöckler.

Aus sendetechnischen Gründen werde es außerdem nötig sein, das direkte Umfeld des Turmes zu wässern. Das wiederum könne die Vögel dazu animieren, sich in unmittelbarer Nähe des Senders niederzulassen. „Dabei wissen wir überhaupt noch nichts über die Auswirkungen elektormagnetischer Strahlen“, meinte Zöckler.

Man habe bei der neuen Standortbestimmung nicht richtig zwischen Natur und Technik abgewogen, beklagte BUND-Naturschützer Michael Abendroth. Der geplante Sendemast sei ein „Fremdkörper 1. Güte“. Seine Forderung: Ein neuer Sendemast sollte möglichst auf niedersächsischer Geestlandschaft entstehen.

Radio Bremen-Intendant Karl- Heinz Klostermeier dagegen erklärte, den bestmöglichen Standort in Bremen gefunden zu haben. Wenn der Turm einmal steht, soll man Radio Bremen nämlich auch in Hamburg und Hannover empfangen können. „Wir haben im übrigen 11 oder 12 Standorte geprüft, und einen geeigneteren haben wir nicht gefunden“, erklärte der Intendant.

Radio Bremens Pachtvertrg für das Gelände des Sendemastes im Hollerland läuft im Jahr 2004 aus. Das Gebiet ist zum Gewerbegebiet erklärt worden. Derzeit wartet der Sender auf eine Änderung des Bebauungsplanes für den neuen Standort, denn die Oberneulander Wümmewiesen sind als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen. Nach Ansicht der Umweltschützer soll das Land diese Umwidmung noch einmal prüfen und dann verwerfen. Der neue Turm soll 20 bis 23 Millionen Mark kosten. mad

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