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Selwyn tanzt Johnny Panic

Posen der Popkultur standen im Mittelpunkt der Tanzperformance Johnny Panic des Briten Paul Selwyn Norten, der vorletzten Aufführung der Junge Hunde im Mai-Reihe auf Kampnagel. In Tanzszenen, Raps und einer kleinen Showeinlage sammelt Norten einige Facetten eitler Selbstüberschätzung zwischen Rock 'n' Roller-Dasein und surrealistischen Fantasien. Sämtliche Mythen des Rock 'n' Roll-Star-Seins werden durchlaufen: Mädchen, Klamotten, Drogen; doch all dem ist ein depressives Hintergrundrauschen zu eigen. Norten, der das Stück in allen Belangen selbst bearbeitet hat, hat einen unglaublich intensiven Tanzstil entwickelt, der Gesten des Modern Dance mit dem Repertoire von Pop-Videos verstrickt. Leider führt die dramaturgische Aufarbeitung der Erzählung von Johnny Panic zu Längen. Anstatt seine Geschichte einer Regie zu unterwerfen, verharrt Norten zu oft in Posing und zu durchsichtigen Übertreibungen. Für einen Nachwuchsallrounder dennoch eine überzeugende Vorstellung. tlb

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