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Sekt oder Currywurst

■ Olympia GmbH trotz Protest entlastet

Mit einer Einladung zur Currywurst, so dozierte Berlins Regierender Bürgermeister Diepgen (CDU), bekomme man keinen Zuschlag für Olympische Spiele. Dafür brauche es den „Freiraum, auf die Gepflogenheiten im internationalen Sport einzugehen“. Den Freiraum nutzte der umstrittene Geschäftsführer der Olympia GmbH, Axel Nawrocki, weidlich – und wurde gestern trotz öffentlicher Proteste gegen seinen abenteuerlichen Umgang mit öffentlichen Geldern einstimmig entlastet. Man habe bei der Prüfung der Unterlagen „keinerlei Unkorrektheiten“ festgestellt, die zu Rückforderungen führten, versicherte Diepgen als Aufsichtsratsvorsitzender. Von der Entlastung seien Schadensersatzforderungen an Nawrocki ausgenommen, die sich aus den noch ausstehenden Prüfungen des Rechnungshofes ergäben, betonte Diepgen. Der Kauf von Eintrittskarten für die Olympiade in Barcelona auf dem Schwarzmarkt, die 800.000 Mark teure Anmietung von nur teilweise genutzten Hotelzimmern und die ungenehmigte exorbitante Überschreitung der dafür im Wirtschaftsplan angesetzten Posten seien gerechtfertigt, erklärte Diepgen. Insgesamt hat die gescheiterte Olympiabewerbung nach Angaben des Berliner Senats 86 Millionen Mark, nach Angaben der Opposition nahezu 200 Millionen Mark gekostet. Gerd Nowakowski

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