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„Sein oder Nichtsein“

■ Ein Walfänger fürchtet um seine Existenz

INTERVIEW

Der Fischer Erling Soloy (62) fährt seit seinem 16. Lebensjahr zur See und hat bis zum Beginn des kommerziellen Jagdverbots 1985 Zwergwale gefangen. Mit seinem Boot kam er zur Tagung der Internationalen Walfangkommisson (IWK) nach Holland, um gegen das Fangverbot zu protestieren.

taz: Warum wollen Sie den Walfang wieder aufnehmen?

Soloy: Die Fischgfangquoten sind so gering, daß wir ohne den Zwergwalfang unser Boot nicht behalten können. Ich bin über beide Ohren verschuldet. Es ist eine Frage von Sein oder Nichtsein.

Glauben Sie nicht, daß die Zwergwale bald ausgerottet sind?

Auf keinen Fall. Darum wurden 1953 ja die Quoten festgelegt. Der Zwergwal im Nord-Ost-Atlantik ist nicht bedroht.

Und wenn die Walfänger heimlich mehr fangen, wie es immer heißt?

Wir haben keine Möglichkeit zu bescheißen, weil wir auf alle erdenkliche Weise kontrolliert werden. Wenn man nur fünf Wale fangen darf, kann man natürlich schon in Versuchung kommen.

Die Möglichkeit haben nur die großen Industriefischer. Die fischen viel und bescheißen viel. Und wir haben diese geringen Quoten: 32 Tonnen Kabeljau im Jahr. Das ist wirklich ungerecht. Früher haben wir im Sommer Zwergwale gefangen und im Winter Kabeljau.

Warum satteln Sie nicht einfach um und fahren Walbeobachtungstouren?

(lacht:) Ich bin Fischer und kein Touristen-Unterhalter. Auf die Zwergwale ist auch kein Verlaß. Manchmal muß man tage- oder wochenlang auf sie warten - das würde den Touristen nicht gefallen.

Interview: Plutonia Plarre

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