■ Sein letzter Test: Gut mit Pfiff
Die taz hat sich zum Geburtstag viel vorgenommen. Sie versteht ihren Zwanzigsten als Punkt, von dem aus eine Zukunft angegangen wird, die noch erstaunlich werden soll. So jedenfalls die Auffassung des taz-Vorstandes in seiner Einleitung zur Geburtstagsserie. Als Journalist, dessen Job es viele Jahre war, Verbraucher neutral und objektiv zu informieren, sie über ihrer Rechte aufzuklären, auf Schwachstellen im Waren- und Dienstleistungsangebot hinzuweisen, interessiert mich natürlich am meisten, wie die taz mit diesem Teil ihres Informationsauftrages umgegangen ist. Zunächst ein Kompliment, was die journalistische Umsetzung angeht. Die taz liest sich einfach gut. Fakten und Meinungen werden auf den Punkt gebracht, die Sprache ist verständlich, die Überschriften haben Pfiff, der Leser fühlt sich schnell informiert – und an die Hand genommen. Das, was taz-LeserInnen als Verbraucher interessiert, sollen sie vor allem auf den Seiten „Wirtschaft und Umwelt“ wiederfinden – eine Sparte im Blatt, die sicherlich nicht mit dem Wirtschaftsteil der FAZ konkurrieren will und kann, sondern eher die speziellen Informationswünsche der taz-Zielgruppe befriedigen soll – unter diesem Aspekt aber noch ausbaufähig ist. Ohne hier den Versuch eines Medientests machen zu wollen (dafür wäre die Stiftung Warentest mit ihrem wissenschaftlichen Instrumentenkasten die richtigere Adresse), ist meine persönliche Empfehlung, den Ratgeber-Charakter dieser Seiten auszubauen. Die günstigen Telefontarife der Telekom und ihrer privaten Konkurrenz dürften auch bei den taz-LeserInnen auf großes Interesse stoßen, wenn dies mit einem ganz konkreten Nutzwert verbunden ist. Information darüber gibt es genug – übrigens auch und gerade von der Stiftung Warentest.
Bleibt zu wünschen, daß das selbstkritisch gesteckte Ziel, nicht nur gut zu sein, sondern noch besser zu werden, erreicht wird und die taz auch beim Lebensdauertest weiterhin gute Noten erhält. Herzlichen Glückwunsch! Hans-Dieter Lösenbeck
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