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„Sehr geehrter Herr Erpresser“

Berlin (taz) – Der Kaufhaus-Erpresser Dagobert wird jetzt per Annonce gejagt. Neben der Polizei (seit zwei Jahren erfolglos) sucht nun auch „ein namhafter Medien- Konzern“ nach dem cleveren Täter, der 1,4 Millionen Mark vom Karstadt-Konzern verlangt. In einer Annonce der Berliner Zeitung wird Dagobert mit „Sehr geehrter Herr“ angeredet und ihm ein Interview-Wunsch aufgeschwatzt. Dafür werde eine „nicht unbeträchtliche Summe“ gezahlt, „die wir aus verständlichen Gründen hier jedoch nicht nennen“. Lieber Onkel Dagobert, wir hier von der „Wahrheit“ wissen natürlich, daß Du's nicht für Geld machst. Du willst einfach ein bißchen Spaß haben, die Polizei verarschen, Karstadt ärgern usw. Das dürfen wir hier natürlich nicht gutheißen, eine klammheimliche Freude muß aber erlaubt sein. Wenn Du also Deine wahre Geschichte erzählen willst, melde Dich bei uns. Auch wir stellen ein nicht unbeträchtliches Honorar in Aussicht und nennen es sogar: 1,4 Kilo Gummibärchen. kweg

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