DOKUMENTATION: Sehr geehrte Herren!
■ Botschaft eines irischen Leserbriefschreibers an die Frauen
Hochwürden Michael Keane (Leserbriefe, 19. Februar) hat gänzlich unrecht und befindet sich im schweren Irrtum, wenn er fälschlicherweise behauptet, eine Frau könnte den durch Vergewaltigung gezeugten Säugling in ihrem Schoße ermorden. Das Kind besitzt ein volles eigenes Sein vom Augenblick der Empfängnis an und ist eine Schöpfung Gottes. Daher ist Abtreibung in jedem Falle unmoralisch. Jeder, der abtreibt, begeht den gar einzigartigst bösen Akt, der dem menschlichen Wesen möglich ist. Eine Frau ist daher moralisch verpflichtet, der Natur ihren Lauf zu lassen und zu gebären.
Weiterhin ist Vergewaltigung nicht zuvorderst eine Gewalthandlung, sondern eine der unerfüllten Begierde. Sie ist zurückzuführen auf die sexuelle Versuchung, mit der Frauen durch ihre partielle Nacktheit die Männer unterdrücken; daher wird Vergewaltigung von der Unkeuschheit der Frauen erzeugt, welche eine Todsünde ist. Der objektive Standard der Moral ist der Unserer Lieben Frau von Fatima. Judith Hutchinson (Leserbriefe, 19. Februar) hat auch unrecht in ihrer Idee, daß über Gesetze abgestimmt werden kann. Vielmehr sind sie unveränderbar und kommen von Gott. Daher muß das bürgerliche Recht das objektive Moralgesetz widerspiegeln, sonst ist es kein Recht, sondern eine Perversion.
Mary P. Foley (Leserbriefe, 19. Februar) schließlich scheint nicht zu begreifen, daß im Naturzustand und auch unter Gott die Frau dem Manne unterworfen ist. Männer haben daher das ausschließliche Recht zu familiärer, bürgerlicher und kirchlicher Autorität. Der Heilige Augustinus lehrt, daß die Frau dem Manne unterworfen ist, so wie die niederen Gefühle der Vernunft. Daher haben Männer das Recht und die Pflicht, alle Sphären des Lebens zu beherrschen und in allem den Frauen übergeordnet zu sein. Gott hat die Männer so geschaffen, daß sie die Führer und Lehrer der Frauen sind, und viele Männer scheitern hierbei. Männer also, da philosophischer und abstrakter, sind die Entscheidungsträger der Menschheit. Dies ist nicht immer klar hier in unserem korrupten Zustand auf Erden.
Mit freundlichen Grüßen, Aidan J. Waldron
Naomb Mhuire, Wilton Road, Cork, Irland.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
