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Seemann beging tödlichen Fehler

Ein tödlicher Unfall an Bord der deutschen Segeljacht „Peraike“ im Juli vergangenen Jahres in der Ostsee ist nach Auffassung des Bremerhavener Seeamtes auf unseemännisches Verhalten zurückzuführen. Der Skipper des Bootes war auf der Reise vom dänischen Anholt nach Varberg in Schweden außenbords gefallen und an seiner Sicherheitsleine hängengeblieben. Versuche seiner Ehefrau, ihn wieder an Deck des noch fahrenden Schiffes zu ziehen, scheiterten, so daß der Verunglückte ertrank.

Der Schiffsführer habe die Sicherheitsleine an der für Rettungszwecke ungeeigneten Reling festgemacht, urteilte das Seeamt am Dienstag nach der Verhandlung. Ein „Über-Bord-Gehen“ konnte deshalb nicht verhütet werden. Durch die Fahrt des Schiffes sei der Mann dann unter Wasser gezogen worden. Der Ehefrau warf das Seeamt vor, nicht sofort den Motor abgestellt und die Sicherheitsleine gelöst zu haben, um ihren Mann zur Bergeleiter zu ziehen. Außerdem habe sie keine Hilfe mittels Funk und Seenotsignalen angefordert. Ob diese „fehlerhaften Verhaltensweisen mit ursächlich für den Tod des Skippers“ waren, konnte nach Angaben des Seeamtes „nicht mit hinreichender Sicherheit festgestellt“ werden. dpa

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