: „Securitisation“ - die neue Zauberformel
Der Zungenbrecher heißt in die deutsche Sprache übertragen schlicht und einfach „Verbriefung“. Damit gemeint ist die Umwandlung von Forderungen privater Banken gegenüber Unternehmen und Regierungen in Wertpapiertitel. Solche Titel haben aus der Sicht der Banken den Vorteil, daß sie an Kapitalmärkten gehandelt und wahlweise ge- und verkauft werden können. Besitzt eine Bank beispielsweise hohe Forderungen gegenüber dem überschuldeten Brasilien, dann kann sie durch eine teilweise Verbriefung ihrer Forderungen die Kreditrisiken durch Verkauf minimieren oder einen Teil der Brasilien-Forderungen gegen beispielsweise Südkorea -Forderungen austauschen. Auf diese Weise findet eine Risikobereinigung der Bankbilanzen statt. Das Risiko wird auf den Markt überwälzt.
Securitisation wird aber nur in einer Phase sinkender internationaler Zinsen erfolgreich betrieben werden können. Nur dann werden sich nämlich die für diese Transaktion notwendigen Käufer für die Wertpapiere finden: Sinkende Zinsen haben einen Anstieg der Wertpapierkurse zur Folge und führen damit zu Kursgewinnen bei den Käufern. Für die verschuldeten Länder ist mit der Securitisation nichts gewonnen. Sie erfahren allein einen Gläubigertausch. Der Schuldendienst bleibt von diesen Transaktionen völlig unberührt.
ku
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