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Schwierzina macht Presse zum Sündenbock

Berlin. »Ich bin erschrocken, über das fehlende Unrechtsbewußtsein, auch bei Teilen der Presse, die nichts unternommen hat«, erklärte der Ostberliner Oberbürgermeister Schwierzina in einem gestern im Tagesspiegel veröffentlichten Interview. Er meinte damit unter anderem die taz-Berichterstatterin, die am Freitag als eine der ersten Pressevertreterinnen bei den Besetzern im Roten Rathaus erschienen war und anschließend beschrieben hatte, wie diese Schwierzinas Schreibtisch durchwühlten. Was Schwierzina verschweigt: Sein Pressesprecher sowie der Pressesprecher des Innenstadtrates Krüger und mehrere Sicherheitskräfte des Rathauses waren ebenfalls im besetzten Amtszimmer. Es ist — das sei dem OB deutlich gesagt — nicht Aufgabe der Presse, im Rathaus für Ordnung zu sorgen, wenn es die Hausherren selbst nicht für erforderlich halten. taz

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