■ Linsen Soufflé: Schwiegermütter greifen an!
Männerfreundschaft und Verrat, Tarnkappenflieger und Atombomben – John Woos Actionhammer „Operation Broken Arrow“ macht mächtig Kasse. Jetzt wurde bekannt, daß John Travolta auch in Woos nächstem Film, dem Science-fiction-Thriller „Face Off“, die Hauptrolle übernimmt. Und auch sein Gegenspieler in „Broken Arrow“, der famose und vielfach unterbewertete Christian Slater, ist auf dem Weg in die oberen Starriegen. Slater steht in Verhandlungen um die Hauptrolle in dem Drama „The Devil's Advocate“. Das Projekt hat einen leichten Schlingerkurs hinter sich. Zunächst waren Joel Schumacher als Regisseur und Brad Pitt als Star angepeilt. Nun eben Slater, und die Regie übernimmt Taylor Hackford. Ob allerdings Sylvester Stallone noch einmal auf die Füße fallen wird, darf bezweifelt werden. Seine beiden letzten Filmchen, „Judge Dredd“ und „Assassins“, waren alberne Angelegenheiten, die zu Recht floppten. Trotzdem, der Mann mit der oberen Augenlidschwäche bekommt immer noch 20-Mio.- Dollar-Gagen. Als nächstes wird er für diese Summe in „The Man With a Football“ spielen. Das Sportdrama sollte eigentlich Sidney Lumet inszenieren, der wollte aber nicht, nun suchen sie einen anderen Regisseur für den alten „italienischen Hengst“. Einer, der nicht mehr auf Action, dafür jetzt auf Witze setzt, ist Produzent Joel Silver. Für sein erstes Komödienprojekt konnte er Robin Williams und Billy Crystal verpflichten. Ivan Reitman wird das Remake von Francis Vebers französischer Komödie „Zwei irre Spaßvögel“ (1984) mit Gerard Depardieu und Pierre Richard unter dem Titel „Father's Day“ drehen. Apropos Frankreich: Juliette Binoche, gerade mit dem „Husar auf dem Dach“ in deutschen Filmtheatern unterwegs, macht Zicken. Sie sollte in dem neuem Film von Claude Berri („Germinal“) mitmachen, doch das Drehbuch zu „Lucic Aubrac“ findet in den Augen von La Binoche keine Gnade. Es handelt sich um die Geschichte des Ehepaars Aubrac. Berri setzt die leidenschaftliche Liebesbeziehung der beiden berühmten Widerstandskämpfer in den Vordergrund. Binoche wollte den politischen Kampf der Résistance-Helden im Mittelpunkt sehen. Abgang Binoche! Ein Ersatz wurde schnell gefunden: Carole Bouquet („Grosse Fatigue“) übernimmt den Part. Auch Jessica Lange dreht einen Familienfilm, aber einen mit großen Schwierigkeiten. In dem Thriller „Kilronan“ miemt sie eine Frau, die sich völlig überraschend in ein mörderisches Duell mit ihrer zukünftigen Schwiegermutter verwickelt sieht. Ein ähnliches Thema übrigens wie „A Thousand Acres“, in dem Michelle Pfeiffer demnächst Ärger bekommt. In den unendlichen Weiten des Weltraums gibt's keine Schwiegermütter, aber alte Bekannte. Jonathan Frakes, Captain Picards erster Offizier, Commander William Ryker, wird beim achten „Star Trek“-Kinofilm, dem ersten, bei dem die „Next Generation“-Crew ohne Kirk auskommen muß, die Regie übernehmen. Frakes inszenierte bereits einige Folgen der „Star Trek“-TV- Abenteuer und erhielt den Job auf Empfehlung seiner Kollegen Patrick Stewart und Brent Spiner. Im neuen Film erwartet die Enterprise eine heftige Konfrontation mit den dekorativen, aber fiesen Borgs. Das Drehbuch stammt wie schon „Treffen der Generationen“ von Brannon Braga und Ronald Moore. Demnächst in Ihrer Galaxis. Karl Wegmann
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen