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Schwein gehabt

■ „Exxon„-Kapitän darf 1.000 Stunden lang Küste säubern / Vom Vorwurf der Trunkenheit freigesprochen

Anchorage (ap/taz) - Exxon-Valdez-Kapitän Joseph Hazelwood muß demnächst in die Hände spucken: 1.000 Stunden soll er als Putzer im Prinz-William-Sund die Schweinereien beseitigen, die sein havarierter Supertanker dort hinterlassen hat. Und weil das für „Bootsfahrer Schmoe“, wie sich Hazelwood in liebevoll-bescheidener Manier nennt, in dieser Zeit wahrlich nicht zu schaffen ist, hat er dem US -Staat Alaska auch noch ganze 50.000 Dollar Wiedergutmachung zu zahlen. Dies entschied am Freitag ein Gericht in Anchorage, nachdem am Tag zuvor ein überraschend mildes Urteil über den 43jährigen Seemann gefällt worden war.

Die Geschworenen sprachen den von Wahnbildern einer sterbenden Natur geplagten Hazelwood in drei von vier Anklagepunkten frei und befanden ihn im Zusammenhang mit der schwersten Ölpest der USA lediglich für schuldig, fahrlässig Öl ins Meer abgelassen zu haben. Die „Exxon Valdez“ war vor einem Jahr vor Alaska auf ein Riff gelaufen. Zahlreiche Tiere waren an dem ausgelaufenen Öl verendet.

Gegen den Kapitän des Tankers war nach dem Unglück unter anderem Anklage wegen Trunkenheit, kriminellen Verhaltens und grober Fahrlässigkeit erhoben worden. Die Jury sprach Hazelwood vom Vorwurf der Trunkenheit frei, weil eine nach dem Vorfall entnommene Blutprobe nicht eindeutig hatte belegen können, daß er Alkohol zu sich genommen hatte. Auf den 43jährigen warten nun noch mehr als 100 Zivilklagen von Opfern der Katastrophe, zumeist Fischern. In mehreren Städten Alaskas fanden am Wochende Demonstrationen statt.

asw

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