: Schwarzer Freitag?
■ Streit um Sat.1 in NRW spitzt sich zu
Die nordrhein-westfälische Landesanstalt für Rundfunk (LfR) droht Sat.1 damit, den Saft für die NRW-Antennen abzustellen. Sie fordert eine Reduzierung der Anteile von Kirch-Gruppe und Springer-Konzern (zusammen 63 Prozent) auf unter 50 Prozent. In der DLM, der Direktorenkonferenz der 15 Landesmedienanstalten, wird der scharfe Kurs skeptisch beurteilt. Obwohl das Gremium Zweifel gegenüber der Sat.1-Gesellschafterstruktur hegt, kann von Rückendeckung für die LfR keine Rede sein.
Die Kontrolleure aus Bayern, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg wollen die Rechtsauffassung der Düsseldorfer Aufseher nicht teilen, man könne Kirch und Springer als Gesellschafter mit gleichgerichteter Geschäftspolitik zusammenrechnen. Wolf-Dieter Ring, Chef der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien, ist überzeugt, daß die „Rechtsvorschrift zwei Auslegungen hergibt“. Er fordert eine „sorgfältige Prüfung“ der Vorwürfe gegen Kirch. Obwohl die Mehrzahl der Privatfunkaufseher Kirch und Springer in einem Boot sieht, empfinden sie die angedrohte Verweigerung von Frequenzen als zu drastisch. Sie hätten es lieber gesehen, wenn die endgültige LfR-Entscheidung am kommenden Freitag bis zum Abschluß der DLM-Beratungen aufgeschoben worden wäre. CH
Gemeinsam für freie Presse
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Alle Artikel stellen wir frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade in diesen Zeiten müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass kritischer, unabhängiger Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen