: Schwarze Zukunft für die Post
Hannover (taz) - „Eine schlimme Zukunft für ein sozialstaatliches Post– und Fernmeldewesen in der BRD“ droht für den stellvertretenden Vorsitzenden der Deutschen Postgewerkschaft, Albert Stegmüller, falls die Empfehlungen der Regierungskommission Fernmeldewesen Wirklichkeit werden. Stegmüller sagte gestern in Hannover, die Kommissionsvorschläge führten beim eigentlichen Postbetrieb zu einer nachhaltigen Gebührenerhöhung, einem Abbau des Service, zu einer Verschlechterung der Arbeitsbedingungen und zum Verlust von Arbeitsplätzen. Im Fernmeldewesen würden die Vorschläge des Kommissionsberichts zwangsläufig zu einer Verbilligung der Ferngespräche für Großkunden aus der Industrie auf Kosten der Bevölkerung führen. Die Kommission habe die Post als „sozialen Lückenbüßer“ betrachtet, dem die verlustbringenden Teile der Kommunikation übertragen werden sollten. Die Postgewerkschaft habe die feste Absicht, die politische Umsetzung der Empfehlungen zu verhindern. Bei dieser Auseinandersetzung habe der DGB bei den Sozial– und Verbraucherverbänden, aber auch unter den Politikern bis hinein in die CDU, sichere Verbündete. Stegmüller kündigte eine bis Mitte November dauernde „Informations– und Mobilisierungsphase“ aller DGB–Gewerkschaften gegen die Zerschlagung der Bundespost an. (siehe auch Wirtschaftseite)
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