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Schwarze Sonne: Kim Jong Un verstimmt

Foto: Sonnenfoto: reuters

Die im Schatten sieht man nicht! Wie aus gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen der Demokratischen Volksrepublik Korea verlautet, ist der große, geliebte und führende Führer des vorbildlichen nordkoreanischen Reichs Kim Jong Un schwer verstimmt. Denn seit Monaten schaut die Welt nicht mehr auf sein liebliches Reich der Lotosblüte, das er mühsam zum weltweiten Marktführer im Segment „Böse“ gemacht hat. Kims Ruhm als erster Rüpel im Erdenrund scheint verblasst, steht doch die kleine Juche-Sonne nun im Schatten der neuen gigantischen Trump-Sonne. Würde der sonst so strahlende Hefekloß Kim nicht zu seiner Erbauung jeden Morgen einen seiner Gegner hinrichten lassen, die Stimmung wäre gänzlich am Boden. Doch naht jetzt Hilfe aus unerwarteter Richtung. Wie in Washington zu vernehmen ist, will Präsident Trump die amerikanische Botschaft von Seoul nach Pjöngjang verlegen, um so „die ungeteilte Hauptstadt des Staates Korea anzuerkennen“. Voller Vorfreude trällert Kim Jong Un neuerdings eine alte koreanische Weise: „Und immer, immer wieder geht die Sonne auf!“

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