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Schwarze Pädagogik

Zur Blockade der Forschungsgelder  ■ K O M M E N T A R

Beim Streit um die angebliche Wissenschaftsfeindlichkeit spielen mehrere Motive mit. Selbstverständlich geht es vor allem darum, dem rot-grünen Senat ein Bein zu stellen. Doch nicht nur Berlin ist im Visier - vielmehr hat in der Bundeshauptstadt der Wahlkampf mit dem rot-grünen Monster in der Hauptrolle längst begonnen.

Die moralische Entrüstung des Senats, hier fälschlicherweise beschuldigt zu werden, mag gerechtfertigt sein - die Debatte weist dennoch auf ein reales Problem hin. Denn sollte es nicht ein besonderes Anliegen des Senats sein, dem hier noch unbegründeten Verdacht der CDU-FDP -Koalition eine reale Basis zu geben? Wenn der Senat eine Weichenstellung für eine weniger menschenfeindliche und umweltzerstörende Technologie will, dann muß er genau jene Kraftakte durchstehen. Die Konzentration von wissenschaftlichen Einrichtungen in der Stadt befähigt Berlin in besonderer Weise zur Flankierung eines ökologischen Stadtumbaus. Was Frau Riedmüller jetzt als haltlose Diffamierung beklagt, wird dann verteidigt werden müssen. Von daher bekommt die Drohgebärde einen Sinn: Wenn der Senat künftig vorauseilend kalte Füße bekommt, wenn es um strukturelle Neuanfänge geht, dann hat die Kampagne ihr Ziel erreicht. Die Regierung hat bereits Erfahrungen: Schließlich hat der Wink mit 450 Millionen Mark selbst die Zustimmung zu einem Klinikneubau erreicht, den der jetzige Senat vorher als unnütz angeprangert hatte.

Gerd Nowakowski

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