: Schwarzarbeit ist sinnvoll
Neben der Bauwirtschaft, der Landwirtschaft und der Hauswirtschaft ist auch die Gastronomie eine der Branchen, in denen die informelle Ökonomie boomt. Würde sie das nicht tun, würden es die Kunden sofort merken, wenn sie für ihre Pasta nicht mehr 8, sondern vielleicht 12 Euro zahlen müssten.
Gleichzeitig ist die Schattenwirtschaft in der Gastronomie auch ein Beispiel dafür, dass informelle Tätigkeiten oft nur Durchgangsstationen einer Erwerbsbiografie sind. Von den 9 Millionen Menschen, die in Deutschland schwarzarbeiten, sind nur 1,2 illegal beschäftigt, also gewissermaßen Vollzeitschwarzarbeiter. Hinzu kommt, dass fast zwei Drittel der schwarz erzielten Einkünfte als Ausgaben für Konsum wieder in der Legalwirtschaft ankommen. Das bedeutet, dass sich die beiden Parallelökonomien auseinander bewegen, es aber auf der anderen Seite auch eine Verzahnung gibt. Nicht umsonst sagt das Wissenschaftszentrum Berlin, dass eine Mischung aus legaler und informeller Beschäftigung das Arbeitsmodell der Zukunft ist.
WERA
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