: Schwandorfer Gericht „ausgebaut“
München (taz) - Im Schnellverfahren, innerhalb von sechs Monaten, wurde ein Erweiterungsbau des Schwandorfer Amtsgerichts zur Bewältigung der Flut von WAA–Verfahren errichtet. 1,2 Millionen kostete der aus Fertigteilen hergestellte triste Flachbau. Die vier neuen Sitzungssäle haben jedoch nur Zimmergröße. Lediglich 15 Klappsessel sind für Zuhörer vorhanden. Angesichts des öffentlichen Interesses der WAA–Verfahren - schon bisher fanden Zuhörer oft keinen Platz wegen Überfüllung - drängt sich der Verdacht auf, daß der Platz bewußt begrenzt werden soll. Auch bei den Presseplätzen wurde „eingespart“. Waren es bisher großzügigerweise zwei, gibt es jetzt für die „vierte Gewalt“ gerade noch einen Sitzplatz. Doch allein in Schwandorf gibt es zwei Zeitungen, und daß auch auswärtige Journalisten an den WAA–Prozeßen interessiert sind, dürfte kein Geheimnis sein. Raum wurde hauptsächlich für die Amtspersonen geschaffen.
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