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Schulreform-Streit in HamburgDer Revolutionär

Heutige Schule sei Ausduck ständischen Denkens, sagt Hamburgs Bürgermeister Beust. Doch die Gegner seiner Schulreform haben bereits 182.000 Unterschriften gesammelt.

Es ist nicht zu entwirren, was Überzeugung ist und was Opportunismus: Ole von Beust. Bild: dpa

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6 Kommentare

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  • JM
    Juli Milk

    Die Eltern der Elterninitiative in Hamburg kommen mir kooperationslustloser vor als trotzende Kinder. Wenn diese Sturrheit keine Strategie von ihnen ist, um Zugeständnisse seitens der Regierung ins äußerste zu treiben, sondern ein kleiner machtgeiler Zug von Eliteeltern im Bildungsbürgertumhype, bitte ich diese Eltern umgehend eine gemeinsame Schule zu besuchen, um zu lernen was Demokratie bedeutet und wie man Unterschiedlichkeit und Meinungsverschiedenheit anders angehen kann als mit Konkurrenz.

    Na dann,liebe Eltern, viel Spaß beim Lernen einer schwierigen Herausforderung namens "Kooperation/Zusammenarbeit". Ach so, vergessen, zusammen und gemeinsam wollt ihr ja nicht.Dann schick ich euch auf das Internat für Hochbegabte. Da ist es schön muggelich und homogen!

  • DM
    Dreifache Mutter aus Hamburg

    Dieser Kommentar ist wirklich sehr gut gelungen...

    am Ende fragt sich jeder Leser, was wohl nun die Wahrheit des Ole wirklich ist...

     

    Hat er seine Meinung nur geändert? Oder hat er sich bekehren lassen? Ist er machthungrig oder eigentlich im Herzen ein Grüner?

     

    Der Volksentscheid rund um die Schulreform wird diesen Mann weder aufhalten noch schrecken...

     

    erschreckend bleibt doch nur die Erkenntnis, was in der Politik möglich ist....

     

    aber wie sagte doch ein sehr bekannter Politker einst:..

    was kümmert mich mein dummes geschätz von gestern?

    .. und wer lügt, muss ein gutes gedächnis haben... !

  • H
    hammonia

    Elternwahlrecht? Gibt es doch gar nicht.

     

    Nach der vierten Klasse haben Eltern das Recht, sich über die Grundschulempfehlung für die weiterführende Schule hinwegzusetzen - Schüler mit einer Empfehlung für die Haupt- oder Realschule wechseln auf die Beobachtungsstufe des Gymnasiums.

     

    Während der Beobachtungsstufe bestimmt die Leistung des Schülers/der Schülerin über seinen/ihren Verbleib auf der gewählten Schulform. Wird die entsprechende Leistung nicht erbracht, wird das Kind abgeschult. Ein Viertel der Schüler, die auf die Beobachtungsstufe des Gymnasiums wechseln, ereilt dieses Schicksal; Sie schaffen es nicht bis in die siebte Klasse dieser Schulform. Auf die Entscheidung über den Verbleib auf dem Gymnasium haben die Eltern, auch heute schon, keinen Einfluss.

  • P
    pekerst

    "Heutige Schule sei Ausduck ständischen Denkens..." Hat sich wohl noch nicht "ausgeduckt" in der deutschen Schüle, oder?

  • T
    Thorsten

    „Dazu mag es passen, dass er seinen Adelstitel nicht trägt [...] Die Hamburger nennen ihn gern Ole und vermutlich tun sie das, weil sie wissen, dass er ein Freiherr ist.“

     

    Ole von Beust ist kein Freiherr und hat auch keinen solchen Adelstitel – er heißt lediglich so. Wenn die rechtlichen Änderungen nach 1918 bei einigen bunten Blättern noch nicht angekommen sind, ist das verständlich – bei der taz sollte man das aber wissen.

  • H
    hanseatus

    Dass die Eltern bei der Wahl der Schulform nix mehr zu sagen haben sollen, ist unglaublich. Die Lehrer entscheiden nach dieser Theorie also aufgrund rein sachlicher Merkmale ohne Ansehen der Herkunft? Wer's glaubt.