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Schulen wollen mehr Autonomie

■ Grünen-Antrag: Schulen sollen ihre Etats selbst verwalten

Was hat eine mechanische Bleistiftspitzmaschine für 27,38 Mark mit pädagogischer Freiheit zu tun? Keine groteske Frage, sondern Anlaß mehrerer Briefwechsel und einer halbstündigen Besprechung zwischen einer Schulleiterin und dem Schulamt. Die Behörde hatte eine „pädagogische Begründung“ für die Ausgabe verlangt.

„Damit müssen wir uns täglich herumschlagen“, klagte die Lehrerin Ilse Rudnick gestern bei einer Pressekonferenz von Bündnis 90/ Grüne. Ihre Kollegin Ellen Hansen beschrieb, was anders werden muß: „Wir wollen nicht mehr Geld, sondern mehr Spielraum, damit umzugehen.“ Ein Schulversuch soll das möglich machen: Globalhaushalte mit mehr wirtschaftlicher und pädagogischer Freiheit. Der Schulausschuß nimmt heute Stellung zu einem entsprechenden Antrag der Grünen.

Zu überwinden ist preußische Starrheit. Eine pfenniggenaue Aufschlüsselung schreibt den Schulen vor, wieviel Geld sie im Jahr für bestimmte Bereiche ausgeben dürfen. Bündnis 90/Grüne meinen, mit ihren Globalsummen wäre das anders: Die Schulleiter könnten flexibler Lernmittel und Lehrkräfte einsetzen. Ein Beispiel für mehr Autonomie wäre die Jahresstundentafel. Sie soll statt der wöchentlichen Fixierung kleiner Portionen Deutsch oder Rechnen Schwerpunkte ermöglichen. Statt der Stundenhechelei, sagte Dietmar Pagel von einer Kreuzberger Schule, „könnten wir wieder ein zusammenhängendes Lernerlebnis vermitteln“. Besondere Lernthemen seien nicht gleichmäßig aufs ganze Jahr verteilbar. Um Afrikas Kultur zu verstehen, brauche er etwa eine afrikanische Tanzgruppe. Aber die drei Wochen und nicht das ganze Jahr. cif

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