piwik no script img

Schröder nicht nach Bonn

■ „Scharping auch 1998 Kanzlerkandidat“

Der SPD-Vorsitzende Rudolf Scharping sollte nach Ansicht des niedersächsischen Ministerpräsidenten Gerhard Schröder (SPD) auch 1998 Kanzlerkandidat sein. Er halte es für falsch, in jede Wahl mit einem neuen Kanzlerkandidaten zu ziehen, sagte Schröder der „Bild am Sonntag“. Zugleich bezeichnete er Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) als „lahme Ente“ und „Kanzler auf Abruf“. Das neue Kabinett sei „alter Wein in alten Schläuchen“. Die Regierung Kohl werde die Legislaturperiode nicht durchhalten. Bei den nächsten Landtagswahlen in Hessen und Nordrhein-Westfalen entscheide sich das Schicksal der FDP. Wenn die Liberalen erneut scheiterten, sei die Bonner Koalition „in Eimer“.

Schröder kündigte an, die SPD werde im Bundesrat verhindern, daß Bundesfinanzminister Theo Waigel (CSU) die Sonntagszuschläge und Entfernungspauschalen der Arbeitnehmer für die steuerliche Freistellung des Existenzminimums antaste. Doch auch seine Partei müsse ganz offen über einen Umbau des Sozialstaates reden: „Sie darf nicht zur Verweigerungspartei werden.“ Die Lohnnebenkosten in Deutschland müßten gesenkt werden. Um das zu erreichen, dürften die Kosten der Einheit nicht weiter der Sozialversicherung aufgebürdet, sondern müßten vom Bundeshaushalt übernommen werden. dpa

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen