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„Schreiben nach Auschwitz“

■ Günter Grass in der Deutschen Staatsoper Berlin

Berlin (adn) - Mit seiner kürzlich in Frankfurt/Main gehaltenen Poetik-Vorlesung „Schreiben nach Auschwitz“ eröffnete Günter Grass am Sonntag in der Deutschen Staatsoper Berlin die Veranstaltungsreihe „Nachdenken über Deutschland“.

„Auschwitz wird nie zu begreifen sein“, sagte der Autor.

Er erinnerte an seine Jugend - als 17jähriger im amerikanischen Kriegsgefangenenlager, an bildhauerische Ausbildung, künstlerische Entwicklung übers Gedicht zur Schriftstellerei.

Er schilderte erste Versuche, Antifaschismus in künstlerische Arbeit umzusetzen und sein Erleben des 17. Juni 1953, „hier zur Konterrevolution, dort zum Volksaufstand verfälscht“.

„Ein Schriftsteller ist jemand, der gegen die verstreichende Zeit schreibt“, sagte Grass. „Die Gefahren von Einmischung und Parteinahme sind bekannt.“

Zu den aktuellen Entwicklungen meinte der Autor, gegen den Ruf nach einem Deutschland als Ganzes spreche Auschwitz, „weil ein starkes, geeintes Deutschland Ausgangspunkt dafür gewesen ist. Allen Grund haben wir, uns vor uns als handlungsfähiger Einheit zu fürchten.“

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