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Schranken auf für Teilprivatisierung

■ Monopolkommission empfiehlt Teilprivatisierung von DDR-Post und Reichsbahn / West-Konzerne gefährden Wettbewerb

Bonn (taz/dpa) - Die bundesdeutsche Monopolkommission hat eine Teilprivatisierung von Post und Bahn in der DDR empfohlen. So könnte bei der Reichsbahn der Transportbetrieb vom Verkehrsnetz getrennt werden. Bundeswirtschaftsminister Haussmann sagte wohlwollende Prüdung dieser Vorschläge zu. Andererseits sieht die Kommission, die alle zwei Jahre einen Bericht zur Lage des Wettbewerbs in der deutschen Wirtschaft veröffentlicht, zahlreiche Einstiege von BRD-Konzernen in der DDR äußerst kritisch.

Bedenklich seien der Kauf der DDR-Versicherung durch die Allianz AG, Daimlers Einstieg bei IFA-Lkw in Ludwigsfelde, die Joint Ventures der Lufthansa mit Interflug und die mögliche Übernahme der dezentral organisierten DDR -Energiewirtschaft durch drei westdeutsche Stromkonzerne. Stattdessen solle geprüft werden, ob anstelle des Marktführers nicht andere Kooperationspartner gefunden werden können oder eine Eigensanierung, so zum Beispiel bei DDR-Unternehmen mit Lieferbeziehungen nach Osteuropa, möglich ist.

Trotz der Fusionswelle in der BRD hat sich nach Meinung der fünf unabhängigen Sachverständigen der wirtschaftliche Konzentrationsgrad in den vergangenen zwei Jahren „nicht gravierend“ verändert.

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