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Schon wieder in Haft wg. etwas Haschisch

■ Zwei Immer-wieder-Coffee-Shop-Betreiber in Harburg festgenommen

Rigo M. und Oliver H., die beiden Vorkämpfer für den freien Canabis-Verkauf in Hamburg, sind am Mittwoch abend erneut verhaftet worden. Den beiden 26 und 42 Jahre alten Männern werden erneut Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz vorgeworfen.

Die Verhaftung fand in einem Harburger Keller statt, in dem sie „gewerbsmäßig“ Handel mit Cannabis-Produkten betrieben haben sollen. Laut Polizeibericht waren die Fahnder auf 17 „Konsumenten“ gestoßen. Im Besitz der mutmaßlichen Betreiber wurden rund 100 Gramm Cannabis-Produkte und eine Preisliste sichergestellt. Der Kellerraum glich nach Polizeiangaben einem Lokal, der Zugang war mit einer Videokamera gesichert.

M. und H. waren im vergangenen Jahr in die Schlagzeilen geraten, als sie öffentlich ankündigten, nach holländischem Vorbild Haschisch in einem sogenannten Coffee-Shop zu verkaufen. Im Frühjahr hatten sie in Harburg ein Bistro namens „Buffy“ eröffnet, in dem Marihuana in kleinen Mengen über den Thresen wanderten. Als das Duo mit seiner Aktion an die Öffentlichkeit trat, schloß das Ordnungsamt nach einer Razzia das Bistro und entzog ihnen die Konzession (taz berichtete).

Über eine Mitstreiterin verschafften sie sich eine neue Lizenz und eröffneten das „Yaqui“, das drei Monate später von den Drogenverfahndern der Kripo entdeckt wurde. Anfang November wurden beide nach einer dortigen Razzia dem Haftrichter vorgeführt. Gerichtssprecher Axel Gärtner sprach damals von einem „Verbrechen“, was laut Rechtslage mit nicht unter zwei Jahren Gefängnis geahnet würde. Gleichzeitig kündigte die Kieler Gesundheitsministerin Heide Moser eine Gesetzesinitiative zur Legalisierung der Betreibung von Coffee-Shops an. kaj/lno

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