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Schon wieder 350 Festnahmen in Ägypten wegen al-Mahgub

Kairo (dpa) — In Ägypten sind mehr als 350 islamische Fundamentalisten festgenommen worden. Wie die Kairoer Zeitung 'Al Gomhouria‘ am Montag schrieb, wurden bei der Fahndung nach den Drahtziehern des Mordanschlags auf den ägyptischen Parlamentspräsidenten, Rifaat al- Mahgub, in Beni Suef 103 Mitglieder der verbotenen fundamentalistischen Organisation El Dschihad zum Verhör mitgenommen. In der als Hochburg der Fundamentalisten geltenden Stadt Assiut seien etwa 250 Extremisten festgenommen und 150 Waffen sichergestellt worden.

Die Polizeiaktion erfolgte laut 'Al Gomhouria‘ nach den Festnahmen mutmaßlicher Attentäter am Samstag im Großraum Kairo. Dabei waren 2 Menschen erschossen worden. Unter den jetzt Festgenommenen, die auf Verbindung zu dem Mordanschlag hin überprüft würden, sollen auch acht führende Dschihad- Mitglieder sein. Die halbamtliche Kairoer Tageszeitung 'Al Ahram‘ zitierte Aussagen von am Wochenende festgenommenen Fundamentalisten, nach denen der Mord an Mahgub und seinen fünf Begleitern von sieben Mitgliedern dieser Extremistenorganisation ausgeführt wurde. Nur einer der Täter sei noch flüchtig. Dschihad wird auch mit der Ermordung von Anwar el Sadat 1981 in Verbindung gebracht.

Das Kairoer Innenministerium lehnte unter Hinweis auf die im Fall Mahgub verhängte Nachrichtensperre jede Stellungnahme zu den Presseberichten ab.

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