: Schokoladendeals und faire Preise
■ Künftig auch Kakao und Schokolade mit dem TransFair-Siegel
Berlin (dpa/taz) – Auf der Anuga in Köln geht es seit heute wieder um die großen Schokoladendeals. Bei der größten Süßwarenmesse der Welt stellen die Giganten von Nestlé und die Schokoladenkönige von Ritter ihre Bilanzen vor.
805 Millionen Mark hat Nestlé im vergangenen Jahr auf diesem Markt erlöst, immer noch 540 Millionen Mark die Alfred Ritter Schokoladenfabrik (Ritter Sport). 5,5 bis 6 Kilo Schokolade verzehrt jede(r) Deutsche jährlich. Neu auf der Anuga ist, daß künftig in deutschen Läden auch Schokolade und andere Kakaoprodukte mit dem sogenannten TransFair-Siegel zu kaufen sind. Gestern stellte der Verein zur Förderung des fairen Handels mit der „Dritten Welt“ e.V. die ersten Schokolade- und Kakaopulversorten mit dem Siegel vor.
Kakao und Rohrzucker für die neuen Sorten stammen von Kleinbauern, die von TransFair auskömmliche Preise bekommen. Inzwischen seien Verträge mit drei Lizenznehmern geschlossen worden, hinter denen 13 Import- und Herstellerfirmen stünden. Der Kakao stamme von Genossenschaften aus Bolivien, Costa Rica, der Dominikanischen Republik, Ecuador, Ghana, Kamerun und Sierra Leone, der Rohrzucker aus Costa Rica und von den Philippinen.
TransFair hofft auf einen ähnlichen Erfolg wie beim Kaffee, so TransFair-Geschäftsführer Dieter Overath. 25.000 deutsche Supermärkte führen inzwischen TransFair-Kaffee, das ist fast jeder zweite. Beim Tee sei inzwischen ein Marktanteil von zweieinhalb Prozent, bei Kaffee ein Prozent erreicht worden.
Die Schokolade mit dem Signet wird 1,40 bis 1,60 Mark kosten. Normale Schokoladentafeln ohne Siegel werden im Handel hingegen zu Preisen von deutlich unter einer Mark angeboten. TransFair achtet nach eigenen Angaben darauf, daß die Rohprodukte direkt bei den Produzenten zu Preisen eingekauft werden, die deutlich über den Weltmarktniveau liegen.
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