: Schönhuber: Keine Rede
■ Bezirksamt Friedrichshain untersagt Lesung in einem städtischen Sportheim
Das Bezirksamt Friedrichshain hat eine für morgen abend geplante Veranstaltung von Rechtsradikalen untersagt. Mehrere Verlage aus dem rechtsextremen Spektrum hatten zu einer Lesung mit dem ehemaligen Bundesvorsitzenden der „Republikaner“, Franz Schönhuber, eingeladen, die in der Gaststätte eines städtischen Sportobjektes in der Pufendorfstraße stattfinden sollte.
Nachdem das Vorhaben bekannt wurde, hatte das Bezirksamt Friedrichshain dem Pächter der Gaststätte unter Hinweis auf die Bedingungen des Pachtvertrags untersagt, die Lesung stattfinden zu lassen, und drohte mit der Kündigung des Pachtvertrags. Der Pächter sicherte daraufhin schriftlich zu, daß die Gaststätte am Sonntag abend geschlossen bleibe.
Bei der „Scharnhorst Buchkameradschaft“, die zu der Veranstaltung eingeladen hatte, handelt es sich um einen Buchversand der Verlagsgemeinschaft Berg, der seit 1991 die rechtsextremen Verlage „Druffel“, „Türmer“ und „Vorwinckel“ angehören. Der Besitzer der Verlagsgemeinschaft, Gert Sudholdt, war jahrelang Vorsitzender der rechtsextremistischen „Gesellschaft für freie Publizistik“. Neben der Lesung von Schönhuber, der sein neues Buch „Le Pen – der Rebell“ vorstellen sollte, sollten auf der Veranstaltung auch andere Neuerscheinungen rechter Verlage präsentiert werden. Dieter Neudorf
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