: Schöner Verteiler
■ Vollautomatische Briefverteilanlage im Postamt Hühnerposten“ 3 eröffnet
Große Freude bei Direktion und Großkunden gestern im Postamt 3, besser bekannt als „Hühnerposten“. Grund: Eine neue automatische „Briefverteilanlage im Briefverteilzentrum“ wurde in Betrieb genommen. Dr. Günter Tumm, Vorstandsmitglied der Generaldirektion POSTDIENST, schwelgte in Zahlen, denn die Anlage hat es „in sich“. Das ganze hat neun Millionen Mark verschlungen, ist vollgestopft mit modernster Technik und soll die Arbeit der Beschäftigten „enorm“ erleichtern. „Die Investition hat sich wirklich gelohnt“ so Pressesprecher Jürgen Reimer. Denn die Anlage bearbeite pro Stunde 30000 Briefe, „eine wirklich gute Verteilerin maximal 1500 bis 2000 Briefe pro Stunde.“
Mit der neuen Maschine – insgesamt stehen nun sechs davon am „Hühnerposten“ – wird gewährleistet, daß die täglich sechs bis sieben Millionen Briefe, die in Hamburg ein- und ausgehen, „wesentlich schneller und rationeller bearbeitet werden können“, so Dr.Tumm.
Aber da zeigt sich schon eine Schattenseite. So wurde vom Betriebsrat darauf hingewiesen, daß durch die Verteilmaschine 230 Teilzeitkräfte mittelfristig ihren Job verlieren werden. Überdies stößt die Maschine bei den Angestellten auf geteilte Meinung. „Zu laut“ sei sie, so die einen, eine „riesige Entlastung“ für die Anderen.
Peter Behrendt
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
