: Schöneiche sauber?
Wenn sich neue Messungen bestätigen, dann kann die für Westmüll bestimmte Sondermüllverbrennungsanlage (SVA) in Schöneiche (Kreis Zossen/DDR) bald wieder ihren Betrieb aufnehmen. Die DDR-Behörden hatten die SVA im Herbst stillgelegt, nachdem der TÜV einen überhöhten Ausstoß von Quecksilber und Dioxin ermittelt hatte. Jetzt sei eine „drastische Verminderung“ der Giftemissionen gelungen, freute sich Schwilling, Leitungsreferent von AL -Umweltsenatorin Schreyer. Mit einem neuen Verfahren sei es gelungen, die Leistungsfähigkeit der umstrittenen Rauchgasreinigungsanlage der SVA deutlich zu steigern. Hatte der TÜV bisher Dioxin-Spitzenwerte zwischen drei und 15 Nanogramm (milliardstel Gramm) pro Kubikmeter gemessen, konnte Schwilling den Ausstoß jetzt auf Werte zwischen 0,03 und 0,1 Nanogramm drücken. Das seien „die geringsten Meßwerte, die je in einer SVA gemessen wurden“, frohlockte der Referent. Die Schöneicher Werte kommen der Umweltsenatorin in einem Streit mit Bundesumweltminister Töpfer sehr zupaß: Der Bonner Minister will nämlich ein Nanogramm als Dioxin-Grenzwert festlegen. In Schöneiche lasse sich nun „dokumentieren“, daß Töpfers Wert mühelos unterboten werden könne und damit zu lasch sei, meint Schwilling. Kontrollmessungen müssen zunächst die Ergebnisse bestätigen.
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